Argentinien darf voraussichtlich ab nächstem Jahr mehr hochwertiges Rindfleisch zu einem ermäßigten Zollsatz in die EU schicken. Eine entsprechende Abmachung, mit der dem EU-Beitritt Rumäniens und Bulgariens Rechnung getragen werden soll, wurde nach der Absegnung durch die Mitgliedstaaten Ende April im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Danach wird Argentinien eine Aufstockung seines Kontingents an sogenanntem „Hilton Beef“ um 1 500 t gewährt. Während der ersten vier Jahre gibt es sogar einen zusätzlichen Aufschlag von 500 t. Damit soll die zeitliche Verzögerung seit der jüngsten EU-Erweiterung 2007 berücksichtigt werden.
Ferner wird die EU speziell für argentinische Erzeuger eine Importquote für 200 t gefrorenes Büffelfleisch einrichten. Das sei eine dringende Forderung von Buenos Aires gewesen, heißt es. Für alle genannten Kontingente gilt ein Wertzoll von 20 %. Darüber hinaus ist in dem Abkommen vorgesehen, die prinzipiell allen Drittstaaten offenstehenden EU-Importquoten für Weichweizen, Gerste und Mais nach oben anzupassen.
Das Europäische Parlament muss der Übereinkunft noch zustimmen, was voraussichtlich nach der Sommerpause geschehen wird. Annähernd zeitgleich wurde im Zusammenhang mit der EU-Erweiterung auch ein Abkommen mit Neuseeland geschlossen, das insbesondere den Übertrag der ehemaligen rumänischen und bulgarischen Quoten für Schaf- und Ziegenfleischimporte auf die entsprechenden EU-Kontingente vorsieht. Die Verhandlungen mit Australien standen zuletzt kurz vor dem Abschluss, während die Gespräche mit den USA und China noch länger dauern dürften. Kuba und Brasilien einigten sich bereits 2008 beziehungsweise 2009 mit der EU. (AgE)