Für den Rest der Kartoffelsaison wird doch mehr Ware zur Verfügung stehen. Laut dem Deutschen Kartoffelhandelsverband (DKHV) wurden im vergangenen Jahr 10,2 Mio t Kartoffeln geerntet, deutlich mehr als bisher angenommen. Wie die stellvertretende DKHV-Geschäftsführerin, Dr. Karen Willamowski, gegenüber dem Pressedienst Agar-Europe erklärte, ist die Qualität der Lagerware zufriedenstellend. Der Abverkauf im Inland sowie der Export nach Osteuropa kämen zügig voran. Speiseware könne zu höheren Preisen als im Vorjahr abgesetzt werden. Da der Anteil an übergroßen Kartoffeln in allen europäischen Ländern gering ausfalle, seien die Handelspartner zu Zugeständnissen bei deutscher Ware bereit. Für das kommende Jahr empfiehlt Willamowski, die Anbaufläche stabil zu halten. Damit schließt sie sich dem Deutschen Bauernverband (DBV) an, der eine unnötige Belastung des Marktes durch die Ausdehnung der Produktion befürchtet. Im vergangenen Jahr hatten sich die Landwirte auf 255 200 ha für Kartoffel entschieden.

Als "große Herausforderung für den gesamten Kartoffelsektor" bezeichnete Willamowski das baldige Ende der Quotenregelung für Stärkekartoffeln. Unter den neuen Bedingungen müssten die Verträge zur Rohstoffbeschaffung neu gestaltet werden. Um den neuen Bedingungen gerecht zu werden, würden auf allen Stufen die Kosten optimiert. Die Kartoffelstärkeunternehmen haben sich laut Handelsverband für kürzere Kampagnen ausgesprochen. Gute Chancen sieht der DKHV künftig für Kartoffelstärke, die nicht durch Getreidestärke ersetzt werden kann. Wie Willamoswki weiter berichtete, bereitet der DKHV umfangreiche Informationen zur neu überarbeiteten "Berliner Vereinbarung" vor. Das Regelwerk wird nach dem Wegfall der Handelsklassen Mitte dieses Jahres "eine gute Grundlage für die Vertragsgestaltung" in der Kartoffelwirtschaft darstellen. Neben den Informationsmaterialen soll auch in Vorträgen über die Änderungen informiert werden. (AgE)