Bei der Vermarktung von Getreide nutzen immer mehr Landwirte Vorkontrakte zur Preisabsicherung. Das geht nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes (DBV) aus den aktuellen Ergebnissen des Konjunkturbarometer Agrar hervor. 59 % der landwirtschaftlichen Betriebe mit Weizenanbau gaben in der Juni-Befragung des Konjunkturbarometers an, Lieferverträge über die Weizenernte 2011 abgeschlossen zu haben. Im vergangenen Jahr 2010 schlossen nur 41 % der Betriebe Vorverträge für Weizen ab. Diejenigen Landwirte, die Vorverträge bei Weizen nutzen, verkaufen hierüber durchschnittlich ein Drittel ihrer erwarteten Erntemenge an Verkaufsweizen.
Noch stärker ist die Bereitschaft zur Preisabsicherung bei den Raps anbauenden Betrieben ausgeprägt. Hier sichern sich entsprechend 76 % der Betriebe ab. In der Regel handelt es sich bei den Lieferverträgen um Vorkontrakte mit Abnehmern wie Handel und Mühlen, die sich ihrerseits in der Regel über Warenterminbörsen absichern. Bei Raps werden von denjenigen Landwirten, die Vorverträge nutzen, sogar knapp die Hälfte der erwarteten Erntemenge über Vorverträge gebunden. Ein geringer Anteil von etwa 5 % der Ackerbaubetriebe nutzt die Warenterminmärkte auch direkt, so aktuelle Ergebnisse aus dem Konjunkturbarometer.
Nach den Ergebnissen aus dem Konjunkturbarometer Agrar sind die Getreide- und Rapslager auf den landwirtschaftlichen Betrieben aus der Ernte 2010 quasi geräumt. Nach Angaben der Landwirte lagen die Restbestände im Juni unter 2 % der Vorjahresernte.
Das Konjunktur- und Investitionsbarometer Agrar wird vierteljährlich im Auftrag des DBV, des VDMA Fachverbandes Landtechnik und der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einer repräsentativen Umfrage ermittelt. Zur aktuellen Befragungsrunde aus Juni 2011 befragte dazu das Marktforschungsinstitut Produkt + Markt rund 1.000 Landwirte und Lohnunternehmen. (ad)
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