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Mischfutterbranche erwartet leichten Produktionsrückgang

Schrumpfende Tierhaltung und Krisen wie ASP und Corona stellen auch die Futtermittelbranche vor Herausforderungen. Der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) appelliert an die neue Regierung.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit der sinkenden Anzahl an Tieren in der Landwirtschaft ist auch der Absatz von Mischfutter im laufenden Kalenderjahr zurückgegangen. „Die Herausforderungen des Lebensmittelmarktes und die zeitweise gestörten Lieferketten sind aktuelle Anforderungen an die gesamte Branche in der tierischen Veredlung“, sagte Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der Geschäftsführung des Deutschen Verbands Tiernahrung e.V. (DVT), in einem Pressegespräch am 15.12.2021 in Bonn.

„Konkret erwarten wir ausgehend von den sonst üblichen etwa 24 Mio. t Mischfutter aktuell einen Rückgang um rund zwei bis drei Prozent, im Wesentlichen im Rinder- und Schweinesektor,“ berichtete Baaken. Auch die Geflügelgrippe wirke sich in den betroffenen Regionen auf den Mischfutterabsatz bei den dort ansässigen Unternehmen aus, da die Ställe über längere Zeiträume nicht belegt werden.

Aus Krisen wie der Afrikanischen Schweinepest oder der Coronapandemie gelte es, die richtigen Lehren zu ziehen, so Baaken mit Blick auch auf die beeinträchtigte Versorgung aus Drittländern und die Abhängigkeit vom Weltmarkt. Das Ziel müsse sein, Vorteile der globalen Verfügbarkeit von Produkten zu nutzen, zugleich Abhängigkeiten von Drittländern zu reduzieren und flankierend stabile und nachhaltige Transportwege systemrelevanter Produkte für Ernährung und Gesundheit zu gewährleisten. Nationale Versorgungsinteressen müssten durch internationale Vereinbarungen und den Austausch auf Ebenen wie der EU gesichert werden, sagte Baaken

Handeln der neuen Regierung erforderlich

Der DVT appelliert an die neue Regierung, die Krisenfestigkeit des Ernährungssystems für den systemrelevanten Bereich der Tierernährung durch zentrale Maßnahmen zu verbessern. So werde eine Anpassung des Arbeitszeitgesetzes benötigt, damit die Produktion und der Transport von Futtermitteln auch an Sonn- und Feiertagen möglich sind, um die Just-in-time-Produktion für die Versorgung der Tiere sicherzustellen.

Maßnahmen sollen jedoch nicht nur auf nationale Rahmenbedingungen abzielen. „Die Nutztierhaltung, wozu auch die Tierernährung als Teil der Produktionskette zählt, ist als grenzüberschreitende Aufgabe zu verstehen. Von der Politik erhoffen wir uns einen Einsatz für klare Standards und faire europaweit einheitliche Wettbewerbsbedingungen, die die eigenen Versorgungsinteressen berücksichtigen und globalen Umweltschutz ermöglichen können“, so der DVT-Geschäftsführer. Sein Appell: „Es darf keine Abwanderung der Produktion und damit die Verlagerung in andere Länder geben.“

Für den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit gibt sich Baaken optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, in Deutschland mit unseren Maßnahmen und dem verantwortungsvollem Rohstoffeinsatz die Impulse der Klimakonferenz in Glasgow zu erfüllen und zugleich den Marktanforderungen für die verschiedenen Tierarten und tierischen Lebensmittel gerecht zu werden.“

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