Zu Beginn der neuen Getreidekampagne müssen die deutschen Mühlen mit Getreidepreisen auf Rekordniveau klarkommen. Wie der Verband Deutscher Mühlen (VDM) gestern in Berlin mitteilte, notieren die hiesigen Produktenbörsen aktuell für einfachen Brotweizen 250 Euro/t, für Qualitätsweizen bis zu 285 Euro/t. „So viel musste in den letzten 25 Jahren zur Erntezeit im Juli und August noch nie bezahlt werden”, stellte der VDM-Vorsitzende Hans-Christoph Erling auf der Jahrespressekonferenz seines Verbandes fest. Damit sei Brotgetreide heute um 25 % bis 35 % teurer als 12 Monate zuvor.
Ob die hohen Getreidepreise auch Preiserhöhungen bei Brot und Brötchen nach sich zögen, müssten allerdings die Bäcker beantworten. Klar sei aber auch, dass die Mühlen solche Kostensprünge unmöglich auffangen könnten: „Eine Preissteigerung von 50 Euro/t bei Weizen oder Roggen bedeutet für unsere Branche Mehrkosten im Rohstoffeinkauf von rund 400 Mio Euro. Höhere Einstandskosten in diesem Umfang müssen in die betriebliche Kalkulation der Verkaufspreise einfließen, anders ist erfolgreiches Wirtschaften auf Dauer nicht möglich”, betonte der Verbandschef. Insgesamt rechnet der Verband für 2012 mit einer Brotgetreideernte von 25,9 Mio t, davon 22,5 Mio t Weizen und 3,4 Mio t Roggen. (AgE)