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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Nds.: Schlechte Erlöse decken kaum die variablen Kosten

Trotz guter, zum Teil sehr guter Erträge fällt die diesjährige Erntebilanz in Niedersachsen unbefriedigend aus. Das liegt an den niedrigen Preisen, die die Landwirte zwischen Elbe und Ems für ihre Produkte erzielen.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Situation der Ackerbauern bezeichnete der Kammerpräsident als schwierig. Zwar seien Betriebsmittel im Vergleich zum Vorjahr günstiger geworden, die diesjährige Ernte sei aber noch durch die außergewöhnlich hohen Preise des Vorjahres belastet. Die Erlöse reichten zum Teil nicht aus, um die variablen Kosten für Saatgut, Düngemittel oder Treibstoff zu decken. Immer mehr Betriebe bekämen Liquiditätsprobleme. Bei den Erträgen gab es regional große Unterschiede, da die Niederschläge im Nordwesten ungleichmäßig fielen. Zu wenig Regen traf Regionen mit sandigen Böden besonders hart. So kam es in der Lüneburger Heide und im Emsland bei manchen Kulturen zu massiven Ernteausfällen. Wer eine arbeitsintensive Beregnungsanlage einsetzte, musste deutlich mehr ernten, um die hohen Kosten wieder einzufahren. "Der Ertrag alleine sagt heute nichts mehr über die Wirtschaftlichkeit aus", stellte Meyer zu Wehdel fest. Die Preise vieler landwirtschaftlicher Produkte richteten sich nach Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt und würden von dort vorgegeben. Erfolg oder Misserfolg eines Landwirts hänge immer stärker "vom richtigen Verkaufen" ab. Die professionelle Vermarktung bezeichnete Meyer zu Wehdel als "eine der größten Herausforderungen der Landwirte für die Zukunft".


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Die Ergebnisse im Einzelnen:


Getreide: Der Anbau in Niedersachsen wurde gegenüber 2008 um 1,7 Prozent auf 908.000 ha reduziert. Die Gesamternte (ohne Körnermais) liegt mit 6,79 Mio. Tonnen (t) nur knapp unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Den größten Anteil daran hat nach wie vor der Winterweizen mit 3,65 Mio. t, gefolgt von Wintergerste (1,3 Mio. t). Für Weizen wurde bei der Ernte mit 118 Euro je Tonne (Euro/t) ein Drittel weniger gezahlt als im letzten Jahr. Bei Futtergerste (99 Euro/t) und Roggen (93 Euro/t) betrug der Rückgang sogar 40 Prozent. Noch tiefer fiel der Preis von Braugerste. Das Minus betrug 43 Prozent (115 Euro/t). Im September gaben die Notierungen für Roggen und Futterweizen weiter nach. Die Qualität der Getreideernte ist gut. Nur beim Winterweizen fallen die Proteingehalte gering aus. Qualitätsweizen bekommt Preisaufschläge, die zur Ernte 5 \- 8 Euro/t betrugen. Marktbeobachter sehen die Getreidepreise noch einige Monate auf niedrigem Niveau. Veredlungsbetriebe nutzen die Gelegenheit, sich mit preiswertem Futtergetreide einzudecken. Auch Betreiber von Biogasanlagen kaufen Getreide, überwiegend Roggen, als preiswertes Substrat. Mittelfristig rechnen Marktbeobachter wieder mit steigenden Getreidepreisen. Raps: Die Anbaufläche für die Ernte 2009 war um 12 Prozent auf 128.000 Hektar (ha) ausgedehnt worden. Dieses Plus und die sehr hohen Erträge ließen die Erntemenge um 36 Prozent gegenüber 2008 steigen. In der Summe wurden 564.000 t Raps in Niedersachsen gedroschen, das entspricht im Durchschnitt 44,2 Dezitonnen je Hektar (dt/ha). Die Preise lagen zur Ernte bei 250 \- 260 Euro/t, das sind gut 36 Prozent weniger als letztes Jahr. Die Erlöse pro Hektar sanken um 22 Prozent. Wer einen Teil der Ernte schon im Mai oder Juni vorverkauft oder den Preis an der Terminbörse abgesichert hatte, erzielte bessere Preise. Zuckerrüben: Insgesamt wurden rund 101.500 ha mit Zuckerrüben bestellt, ein leichtes Plus von 600 ha gegenüber dem Vorjahr. Von der Gesamtfläche gehen wie im Vorjahr gut 7.500 ha in die Bioethanolproduktion. Prognostiziert wird eine Zuckerrübenernte auf Vorjahresniveau. 2008 wurden im Schnitt 63,8 t/ha mit einem Zuckergehalt von 18,1 Prozent geerntet. Auf Beregnungsstandorten sind 90 t/ha möglich. Der Rübenmindestpreis bei 16 Prozent Zucker erreicht mit 26,29 Euro/t den von der Reform der Zuckermarktordnung vorgesehenen Endbetrag. Kartoffeln: In diesem Jahr wurden knapp 118.000 ha mit Kartoffeln bestellt, das sind rund 4.000 ha mehr als im Vorjahr. Der Anteil von Industriekartoffeln für die Veredelungs- und Stärkeindustrie wächst und betrug in diesem Jahr 86.500 ha (73,5 Prozent der Gesamtfläche). Speisekartoffeln werden auf 27.500 ha angebaut (23,5 Prozent), Frühkartoffeln auf 3.600 ha (3 Prozent). Die Erträge liegen leicht über dem Durchschnitt. Qualitätsprobleme führen dazu, dass die Menge vermarktungsfähiger Kartoffeln begrenzt ist. Die Preise liegen zur Haupternte mit 100 Euro/t für Speisekartoffeln um 18 Prozent, mit 70 Euro/t für nicht vertragsgebundene Veredlungskartoffeln um 14 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Mais: Insgesamt wurden in Niedersachsen rund 485.000 ha Mais angebaut, das sind 14.000 ha mehr als im Vorjahr. Deutlich verschoben hat sich das Verhältnis der Verwertungsrichtungen: Der Körnermais nahm aufgrund des Preisverfalls um 13 Prozent auf jetzt 100.000 ha ab. Silomais für die Rindviehfütterung blieb mit 235.000 ha konstant. Silomais für die energetische Nutzung nahm um 23 Prozent auf nunmehr 150.000 ha zu. Bei Silo- und Körnermais werden gute bis sehr gute Erträge mit hohen Qualitäten erwartet. Die Marktsituation ist angespannt, da die Erlöse für Körnermais \- und indirekt auch für Silomais \- vom Getreidepreis abhängen. Für Körnermais werden zurzeit 125 Euro/t gezahlt, 19 Prozent weniger als 2008. Grünland: Der erste Aufwuchs wurde mit etwa 35 \- 40 dt Trockenmasse je Hektar und einem Rohfasergehalt zwischen 21 und 26 Prozent geerntet. Das ist ein gutes Ergebnis. Für die weiteren Aufwüchse liegen noch keine konkreten Daten vor. Insgesamt können die Erträge als gut bezeichnet werden. Auch die Qualität scheint ersten Untersuchungen zufolge zu stimmen. Öko-Landbau: Im Schnitt aller Kulturen und Betriebe in Niedersachsen sind die Erträge überdurchschnittlich. Bestätigen sich die prognostizierten hohen Marktmengen, dürften die Preise in den kommenden Wochen nachgeben. Dieser Trend ist bereits erkennbar. Ware, die nur nach den Bestimmungen der EU-Öko-Verordnung erzeugt wurde, findet momentan nur schwer Abnehmer. Verbandsware von Demeter, Bioland oder Naturland hat zurzeit eindeutig die Nase vorn

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