Die Getreidepreise sind derzeit zumeist nur nominell. Viele Händler stellen schon die neuen Erntepreise heraus, andere nennen noch die Kurse für alterntige Ware. Aus diesem Grund sind die Preisspannen derzeit viel größer als üblich. Auch die Börsenkurse sind vorerst eher mit Vorsicht zu genießen. Schlechte Wetteraussichten und hohe Vorratsschätzungen setzen sie an einem Tag unter Druck, und am nächsten treiben Gerüchte über umfangreiche Exportmöglichkeiten oder witterungsbedingt drohende Qualitätsprobleme wieder nach oben. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Allerdings sollten Sie auch nicht unbedingt darauf spekulieren, dass die Preise kurzfristig viel Spielraum nach oben haben.
Bleibt Raps teuer?
Die Rapsnotierungen haben sich zuletzt verbreitet auf einem Niveau zwischen etwas unter und etwas über 500 €/t eingependelt. Das gilt nicht nur für Ware der Ernte 2021, sondern zumeist auch für alterntige Restpartien. In einigen Gebieten erlösen letztere zeitweilig allerdings auch regelrechte Apothekerpreise, weil dort Verarbeiter unverhoffte Rohstofflücken schließen müssen. Ob die oben genannten Erzeugerpreise wirklich noch Bestand haben, wenn die Drescher laufen, muss sich erst noch zeigen. Derzeit sind viele Beobachter aber der Meinung, der relativ eng versorgte Markt dürfte die Kurse auch weiterhin stützen.