Kurz schien es so, als würde den Kursen für Brot- und Futtergetreide allmählich die Luft ausgehen. Aber das war in erster Linie börsentechnischen Gründen geschuldet, die fundamentalen Rahmenbedingungen haben sich nämlich nicht geändert. Während der vergangenen Woche hellte sich die Stimmung der Börsianer schon wieder kräftig auf, und die vorherigen Verluste wurden weitgehend wettgemacht.
Vor allem das rege Exportgeschäft spricht nach Ansicht vieler Marktbeteiligter auch weiterhin für stabile bis feste Börsenkurse. Die realen Kassapreise auf der Erzeugerstufe folgen positiven Börsentrends meistens zwar nur verzögert – schwache Kurse werden hingegen in der Regel sofort nach untern weitergereicht –, aber auch die Offerten des hiesigen Handels wurden zuletzt etwas aufgebessert. Und Optimisten glauben auch nicht, dass damit schon das Ende der sprichwörtlichen Fahnenstange erreicht ist.
Raps tendiert weiterhin fest
Der vordere Pariser Börsenraps ist am letzten Freitag oberhalb der Marke von 670 €/t aus der Handelswoche gegangen. Die vorherige Schwäche war also in der Tat nicht von Dauer. Auch die realen Erzeugerpreise tendieren wieder fest. Und zwar aus guten Gründen: Die Versorgung mit Europas Ölsaat Nr. 1 ist nicht gerade reichlich, pflanzliche Öle sind weltweit gefragt und vor allem der Raps profitiert auch von den sehr festen Preisen an den Märkten für Mineralöl.
Aber: Wenn Sie darauf spekulieren wollen, dass der Raps noch die Linie von 700 €/t erreicht, dann sollten Sie das nur mit überschaubaren Mengen tun. Lassen Sie sich aber auch nicht verunsichern, falls Ihr traditioneller Handelspartner mit Preisen düpiert, die extrem weit unter den Matifkursen liegen. Eventuell ist dann der Zeitpunkt gekommen, sich endlich nach faireren Händlern umzuschauen.