Kurz vor Weihnachten bliebt der Vereinigungspreis wieder bei 1,36 €/kg stehen. Die Schlachtzahlen liegen mit -2,3 % nur wenig unterm Vorjahresniveau. Überall ist festzustellen, dass die Schweine sehr gut wachsen. Manchen Abteil ist bereits nach 100 Tagen wieder leer. So kompensieren die guten Zunahmen das Ausscheiden kleiner Betriebe.
Steigende Zunahmen zum Jahresende sind zwar üblich. Partien mit Schlachtgewichten von über 100 kg signalisieren, dass manche Mäster mit der Vermarktung kaum nachkommen. Schlachtzahlen von 1 Mio. Tieren pro Woche oder mehr in Deutschland signalisieren jedenfalls keinen Mangel.
Auch „Schlachthausen“ ist zu hören, dass die Mengen zwar einigermaßen abzusetzen waren, aber die Vermarktung des fünften Viertels zunehmend Schwierigkeiten bereitet. Auch das Asienpaket ist immer noch kein Renner, Alle Welt erwartet, dass China endlich mal „Ware zieht“. Aber bislang ist das mäßig, und Hongkong lässt kaum Ware herein.
Über die Feiertage und Neujahr haben viele Schlachtunternehmen frühzeitig verringerte Schlachtzahlen angekündigt. Die Schlachtkolonnen und Fleischbeschauer sind zum tiel im Urlaub. Selbst wenn sie da sind und schlachten fehlen die Arbeitstage für Grob- und Feinzerlegung, für die Kommissionierung und den Transport zum Kunden.
Die Fleischwarenhersteller produzieren auch weniger und im Export lassen sich aufgrund der arbeitnehmerfreundlichen Feiertage auch nicht mehr alle Wünsche realisieren. Nicht auszuschließen, dass es bei einem Basispreis bis Anfang Januar bleibt.
Im Januar, nach Abbau der Überstände, ist dann hoffentlich wieder Luft für Preissteigerungen. Sonst fehlt manchem Mäster bald die Lust zur Aufstallung von Ferkeln.
Bei den Schlachtsauen ist aktuell von Hauspreisen die Rede, weil Verarbeitungsfleisch jetzt weniger gefragt ist. Der Schlachtschweinemarkt geht damit mit wenig freundlicher Stimmung in die „Jahresendpause“.
Ferkel gut gefragt
Gut gefragt sind dagegen die Ferkel. Die Preise zogen in der Woche vor Weihnachten um etwa 1 € an. Das Angebot ist mittelgroß und nicht immer bedarfsdeckend. Die Niederlande exportieren wieder sehr stark nach Spanien, und auch die dänischen Notierungen sind wieder gestiegen. Trotzdem will bei den Sauenhaltern keine Euphorie aufkommen. Die Dauerdiskussion um die Kastration ist zwar mit der jetzt beschlossenen Fristverlängerung um zwei Jahre ruhiger geworden, aber vom Tisch ist das Thema nicht. Trotzdem: Aus dem ganz tiefen Tal ist der Ferkelpreis heraus – immerhin etwas.