Die vergangenen Tage haben gezeigt, warum es wirklich Sinn macht, bei attraktiven Rapskursen zeitnah den sprichwörtlichen Sack zuzumachen. Knapp 830 €/t notierte der vordere Termin für die Ölsaat an der Börse in Paris am 10. Januar 2022. Hierzulande konnten Erzeuger zuletzt für alterntige Ware zwischen 700 und 760 €/t erlösen (netto, frei Ersterfasser).
In solch einem überhitzten Markt nehmen allerdings auch die Häufigkeit und Spannbreite der Preisausschläge zu: Kurz nach der Rekordnotierung sackte der Kurs an der Matif um über 80 €/t ab – allerdings nur, um dann direkt wieder anzusteigen, wenn auch nur kurzzeitig.
Was bedeutet das für die Rapsanbauer?
Marktteilnehmer sollten sich auf weitere, mitunter deutliche Preisausschläge einstellen. Zwar bleibt das Rapsangebot vorerst klein und trifft auf eine rege Nachfrage. Erste Prognosen gehen aber von einem deutlich steigenden Angebot in der kommenden Saison aus: Der weltweite Anbau von Raps für die Vermarktungssaison 2022/23 könnte mit rund 40 Mio. ha so umfangreich ausfallen wie noch niemals zuvor. Das wären rund 900.000 ha oder 2,4 % mehr als im Vorjahr. Viele der geplanten Rapsflächen sind allerdings noch nicht einmal bestellt, Ertragsschätzungen sind noch äußerst vage.
Wer noch nicht hat, sollte das aktuelle Erzeugerpreisniveau zur Absicherung von Teilen der kommenden Rapsernte 2022 und evtl. auch 2023 nutzen und auch hier den Sack zumachen.