Vor dem Hintergrund der hohen globalen Verfügbarkeit, die im vergangenen Jahr zu einem deutlichen Rückgang der Preise und Terminmarktnotierungen führte, rechnet der Internationale Getreiderat (IGC) für 2024/25 mit einem leichten Rückgang der weltweiten Rapsanpflanzungen gerechnet. So dürfte die Anbaufläche gegenüber Vorjahr um 1 % auf 42,7 Mio. ha zurückgehen, was immer noch deutlich über dem langjährigen Mittel liegt.
3 % weniger in der EU?
Der Rat rechnet zwar vorläufig mit einer Verringerung der EU-Anbauflächen um 3 % auf 6 Mio. ha, doch dürfte dieser Rückgang angesichts der potenziell starken Nachfrage nach Rapsprodukten aus dem Futtermittel-, Lebensmittel- und Industriesektor etwas geringer ausfallen. Hinzu kommt, dass in den vergangenen Jahren trotz schwieriger Anbaubedingungen eine Reihe ertragsreicher Ernten erzielt wurden. Vor diesem Hintergrund halten Landwirte ihre Aussaatmengen ohnehin auf einem hohen Niveau. Die feuchte und milde Witterung der vergangenen Wochen waren dabei für die Entwicklung der Kulturen in den nördlichen Mitgliedsstaaten von Vorteil.
Deutliches Minus am Schwarzen Meer
Nach einem Jahr mit Rekordanpflanzungen wird die Anbaufläche in der Schwarzmeerregion in der Saison 2024/25 voraussichtlich reduziert. Das Minus ist dabei nahezu ausschließlich auf eine Verringerung des Rapsareals in der Ukraine zurückzuführen. Mit den aktuell taxierten 1,7 Mio. ha dürfte die Fläche gegenüber dem laufenden Wirtschaftsjahr um 17,5 % schrumpfen. In Russland dürfte Raps zur Ernte 2024 indes auf einem Areal von 2,0 Mio. ha angepflanzt werden, was rund 5,9 % weniger wären als noch im Jahr zuvor.
Positive Preisaussichten
Die Vorhersagen der führenden Exporteure sind aktuell jedoch sehr vage, immerhin beginnt die Aussaat gebietsweise erst in den kommenden Monaten. Entscheidend werden dabei insbesondere die Vegetationsbedingungen in den kommenden Monaten sein, ebenso wie die Preise und die Attraktivität gegenüber anderen Kulturen.
Allerdings sind die Aussichten nach Angaben des IGC aufgrund der wachsenden internationalen Nachfrage nach Rapsprodukten, einschließlich potenziell umfangreicher Rapsöllieferungen in die USA zur Verwendung in der dortigen erneuerbaren Energieerzeugung, positiv. AMI