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topplus Raps

Rapsanbauer warten auf höhere Preise

Die deutschen Ölmühlen würden sich zwar gerne Raps der neuen Ernte sichern. Das aktuelle Preisniveau motiviert aber kaum einen Rapsanbauer, Kontrakte zu unterschreiben.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Erwartung einer erneut unterdurchschnittlichen Rapsernte in Deutschland treibt aktuell die Bemühungen der Ölmühlen, sich frühzeitig mit Ware für die kommende Saison zu versorgen. Erzeuger sind aber nur selten verkaufsbereit. Auch die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) nimmt die Aussaat 2020 in den Fokus und warnt vor einem stagnierenden bis rückläufigen Rapsangebot aus deutscher und europäischer Produktion. Der Verband mahnt deshalb den gesetzlichen Handlungsbedarf für das Auslaufen der Verwendung von Palmöl in Biokraftstoffen an.

Die Erzeugerpreise für Raps sind im Februar deutlich eingebrochen und lagen zwischenzeitlich mit 329 EUR/t auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2018. Seit Mitte März entwickeln sich die Preise mit Unterstützung der Terminmärkte langsam wieder nach oben. Alt- oder neuerntige Geschäfte stehen aber kaum dahinter. Viele Erzeuger waren in diesem Jahr ungewöhnlich früh ausverkauft und hatten schon seit Anfang Februar kaum mehr Restmengen auf Lager. Ölmühlen sind bis Ende des Wirtschaftsjahres 2019/20 gut gedeckt und zeigen prompt daher kaum Kaufinteresse.

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Die Nachfrage der Ölmühlen nach Partien ex Ernte 2020 ist aber seit Mitte März besonders stark und früher als in anderen Jahren erwacht, da auch 2020/21 eine knappe Rapsversorgung in Aussicht steht. Die Verarbeiter sind deshalb verstärkt an ihrer Anschlussversorgung interessiert, allerdings ist die Verkaufsbereitschaft der Erzeuger quasi nicht vorhanden, da die Corona-Krise für Verunsicherung sorgt. Außerdem ist das Preisniveau unattraktiv und die Entwicklung der Feldbestände unsicher. Nachtfröste, unzureichende Niederschläge und Schädlingsbefall mindern regional das Ertragspotenzial. Kein Landwirt möchte Kontrakte für Ware abschließen, die er später nicht liefern kann. Das hat die Vorkontraktpreise früher und höher als im Vorjahr über die spot-Preise gehoben.

Die aktuelle Marktsituation bietet jedoch nur wenig Anreize für Landwirte, den Umfang des Rapsanbaus auszuweiten, befürchtet die UFOP. Denn es gebe weltweit weiterhin einen unvermindert hohen Angebotsdruck auf der Pflanzenölseite. Daher müsse immer wieder auf die Bedeutung der Nachfrage aus der Biodieselindustrie hingewiesen werden. Sie bleibe auch in Zukunft der mit Abstand wichtigste Abnehmer für nachhaltig zertifiziertes Rapsöl. Die Preisbildung auf dem Pflanzenölmarkt werde jedoch von den niedrigen Palmölpreisen dominiert.

Daher fordert die UFOP das Bundesumweltministerium auf, endlich die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, um die Verwendung von Biomasserohstoffen mit hohem Risiko für Landnutzungsänderungen baldmöglich auslaufen zu lassen. Diese Maßnahme würde den inländischen Markt beleben, zumal deutsche Ölmühlen bisher jährlich mehr als 9 Millionen Tonnen Rapssaat verarbeiten und mit mehr als 5,4 Millionen Tonnen Rapsschrot den mit Abstand wichtigsten Beitrag für eine gentechnikfreie Futterproteinversorgung leisteten. Hierauf seien die Milchviehbetriebe angewiesen, betont der Verband mit Hinweis auf die regionale Bindung des Rapsanbaus und der Verarbeitung in den Ölmühlen.

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