Das rumänische Landwirtschaftsministerium blickt optimistisch auf die diesjährige Getreideernte. Nach einer von Ressortchef Valeriu Tabara vorgelegten Prognose dürfte das Getreideaufkommen über dem Ergebnis von 2010 liegen, als 16,57 Mio t eingefahren wurden. Allein bei Weizen rechnet Tabara mit einer Mehrproduktion von mindestens 1 Mio t, womit sich der Aufwärtstrend der zurückliegenden zwei Jahre fortsetzen würde.
Der Minister erwartet eine Weizenmenge von ungefähr 6,6 Mio t; das wäre gegenüber dem Vorjahresergebnis von 5,59 Mio t ein Plus von 18 %. Im Jahr 2009 hatten die rumänischen Ackerbauern insgesamt 5,20 Mio t Weizen geerntet.
Nach Angaben des Ministers ist die Weizenfläche in Rumänien in diesem Jahr etwas kleiner ausgefallen als 2010; gegenüber knapp 2 Mio ha im Vorjahr wurde sie von den Landwirten um rund 200 000 t zurückgenommen. Tabara geht davon aus, dass die Weizenernte in der ersten Julihälfte starten wird, sofern es keine Witterungsprobleme gibt. Da die Betriebe dem Minister zufolge über eine gute maschinelle Ausstattung verfügen, dürfte die Ernte relativ schnell verlaufen, so dass der Weizen nicht in die starke Sommerdürre gerät.
Der Direktor der regionalen Agentur für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Tiberiu Lelescu, prognostizierte den mittleren Flächenertrag von Weizen auf mindestens 35 dt/ha. In der westrumänischen Provinz Timisoara, wo auf rund 140 000 ha Weizen angebaut wird, erwartet Lelescu sogar einen Durchschnittsertrag von 40 dt/ha. Bereits seit Mitte Juni läuft die Gerstenernte.
Minister Tabara zeigte sich auch hier zuversichtlich. Nach seiner Schätzung dürfte die Vorjahresmenge von 1,32 Mio t „um einige 100 000 t“ übertroffen werden. Mais kam laut Darstellung des Ressortchefs in einigen Regionen „etwas zu spät“ zur Aussaat. Während 2010 etwa 2,24 Mio ha mit Mais bestellt wurden, ist die Anbaufläche in diesem Jahr rund 400 000 ha größer. Als „sehr gut“ wird derzeit der Zustand der Maisfelder in der Region Timisoara beurteilt. Bei Sonnenblumen gab es in Westrumänien „einige Probleme“, die laut Tabara jedoch keinen wesentlichen Einfluss auf das Ernteergebnis haben dürften. Im vergangenen Jahr lag die Sonnenblumenfläche bei 811 000 ha; die Erntemenge betrug 1,27 Mio t. (AgE)