Die Getreideintervention ist von Händlern in der Europäischen Union im ersten Monat der Andienungsmöglichkeit des Wirtschaftsjahres 2009/10 stark genutzt worden. Bis zum 29. November wurden den Interventionsstellen rund 1,97 Mio t Getreide angedient, davon fast 1,79 Mio t Gerste und 181 000 t Weizen.

Wie die Europäische Kommission anlässlich der Sitzung des zuständigen Verwaltungsausschusses am vergangenen Donnerstag mitteilte, wurden allein in Deutschland 697 000 t Gerste eingelagert. Es folgten Frankreich mit 313 000 t, Polen mit 148 000 t, sowie Ungarn, Finnland und Tschechien, wo jeweils rund 130 000 t Gerste interveniert wurden. Das Gros des Weizens entfiel auf die marktentfernten Mitgliedstaaten Tschechien, Slowakei und Ungarn. Einschließlich der Andienungen beliefen sich die öffentlichen Getreidelagermengen in der EU am vorletzten Sonntag auf insgesamt 3,53 Mio t. Dabei entfiel der Löwenanteil mit 2,71 Mio t auf Gerste; hinzu kamen 257 000 t Weichweizen. Bei den Maisbeständen in Höhe von 0,55 Mio t handelt es sich um eine Altlast aus dem Vorjahr.

Wie aus den Zahlen der Kommission außerdem hervorgeht, wurde in den ersten fünf Monaten der laufenden Kampagne deutlich weniger Getreide ausgeführt als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Der Brüsseler Lizenzstatistik zufolge beliefen sich die Getreideexporte der EU-27 nach Drittstaaten seit Beginn des Vermarktungsjahres bis zum 1. Dezember 2009 einschließlich der in Rohstoffäquivalente umgerechneten Getreideerzeugnisse auf insgesamt etwa 8,9 Mio t, womit die Vergleichsmenge von 2008/09 um 6,05 Mio t oder 41 % verfehlt wurde. Der mit Abstand größte Teil der gezogenen Ausfuhrlizenzen entfiel auf Weichweizen mit gut 7,2 Mio t. Außerdem wurden im Berichtszeitraum 695 000 t Weizenmehl, 383 000 t Mais, 336 000 t Gerste, 142 000 t Hartweizen, 89 000 t Hafer und 35 000 t Roggen in Drittländer geliefert. Die Getreideimporte beliefen sich gemäß den gezogenen Lizenzen auf knapp 4,3 Mio t; das waren etwa 1,8 Mio t weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.