Die russischen Getreideexporteure haben im Februar 2016 so viel Ware ins Ausland verkauft wie niemals zuvor in diesem Monat. Nach Angaben der unabhängigen Agraranalysenagentur ProZerno wurden insgesamt 3,24 Mio t Getreide exportiert; das waren rund 2,0 Mio t mehr als im Vorjahresmonat. Mit 2,26 Mio t oder 70 % machte Weizen das Gros der Ausfuhren aus, auf Mais entfielen mit 689 000 t gut 20 %.

 

ProZerno-Geschäftsführer Wladimir Petritschenko berichtete der Nachrichtenagentur Interfax, dass mit diesem guten Ergebnis die Gesamtausfuhr im Wirtschaftsjahr 2015/16 erstmals das Vorjahresniveau übertroffen habe. Nach seinen Angaben wurden von Juli 2015 bis Februar 2016 insgesamt 25,9 Mio t Getreide ins Ausland geliefert; das Volumen des Vorjahreszeitraums wurde damit um 1,2 Mio t übertroffen.



Laut Prognose der Moskauer Analysten wird sich die diesjährige Getreideernte in Russland einschließlich der Krim auf gut 100 Mio t belaufen. Das wären zwar rund 4 Mio t weniger als die letztjährige Druschmenge, doch sei das „ein gutes Ergebnis“, erklärte Petrischenko. Noch vor einem Monat habe er mit einer Erntemenge klar unter der Marke von 100 Mio t gerechnet. Allerdings seien die Auswinterungsschäden viel geringer als befürchtet. ProZerno erwartet für 2016 eine russische Weizenproduktion von etwas mehr als 57,0 Mio t; im Vorjahr waren es noch 61,8 Mio t gewesen.

 

Die Gerstenernte dürfte mit 17,5 Mio t etwa auf dem Niveau von 2015 liegen, während bei Mais das Rekordergebnis aus dem Vorjahr von 13,2 Mio t leicht übertroffen werden könnte. Nach Angaben der Moskauer Marktexperten ist in diesem Jahr vor allem der Anbau von Leguminosen im Aufschwung; die Ernte wird voraussichtlich mit 2,5 Mio t bis 2,6 Mio t ein historisches Rekordniveau erreichen und das Vorjahresergebnis um etwa 200 000 t übertreffen. AgE