Der Markt für weibliche Schlachtrinder zeigt sich immer noch zweigeteilt: Für Färsen, das gilt besonders für vollfleischige Tiere, werden verbreitet nur knapp behauptete Schlachterlöse gezahlt. „Denn hochpreisige Edelteile vom Rind sind wegen der hohen Inflation wenig gefragt“, erklärt ein nordwestdeutscher Marktexperte. Dagegen tendieren die Notierungen für Schlachtkühe stabil bis fest, weil das Angebot klein ist. Geht es so weiter?
Keine kurzfristigen Änderungen in Sicht
Vermutlich wird sich vorerst an der Marktlage nichts Gravierendes ändern. Die meisten Verbraucher stehen bei Lebensmitteln immer noch mit beiden Beinen auf der Ausgabenbremse. Deshalb rechnen Branchenkenner auch im weiteren Verlauf mit einem eher zähen Weiterverkauf von Rindfleisch aus dem höherpreisigen Teilstückbereich. Das trifft neben den Typbullen auch schwere, vollfleischige Metzgerfärsen. Das überschaubare Angebot dürfte allerdings die Preise stützen.
In puncto Schlachtkuhnotierungen überwiegt in Fachkreisen dagegen weiterhin Optimismus. Das Angebot dürfte nämlich klein bleiben. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der Rückstand bei den Schlachtungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr zuletzt kleiner geworden ist, und die gesunkenen Milcherlöse eventuell im weiteren Verlauf zu höheren Remontierungsraten führen werden. Denn das wird wegen des Beginns der Weidesaison nicht sofort zu deutlich höheren Schlachtzahlen führen.
Hack geht fast immer
Die Erlöse für Altkühe werden überdies von der nach wie vor stetigen Nachfrage der heimischen Fleischwarenhersteller gestützt. Und statt Steaks kommen bei vielen Deutschen jetzt immer öfter vermeintlich günstigere Burgerpatties auf den Grill. Das Hack dafür stammt zum großen Teil von weiblichen Verarbeitungsrindern.