An den internationalen Maismärkten haben die Haussiers zuletzt wieder das Heft an sich gerissen. An der Terminbörse von Chicago konnten die Maisfutures Anfang vergangener Woche nach dem kräftigen Auf und Ab der Vortage einen Großteil der im Anschluss an das Zwischenhoch vom 22. Oktober verzeichneten Kursverluste ausgleichen. Dezember-Mais war in der US-Handelsmetropole am Dienstag voriger Woche für 3,95 $/bu (104 Euro/t) zu haben; das bedeutete ein Plus von mehr als 7 % binnen zwei Handelstagen. Seit dem Jahrestief Anfang September verteuerte sich der Kontrakt um fast 30 %. Gestützt wurde der Maismarkt durch den extrem schleppenden Verlauf der US-Ernte.

Priorität bei den Farmern im Mittleren Westen hat momentan zudem der Drusch der anfälligeren Sojabohnen. Bis zum 8. November war lediglich ein Viertel der Maisanbaufläche in den USA gedroschen gegenüber 69 % zur gleichen Zeit von 2008 und 89 % im zehnjährigen Mittel. Daher besteht im Handel noch eine für diese Zeit ungewöhnlich große Unsicherheit über die tatsächliche Höhe der wichtigen US-Maisernte, die mehr als 40 % des globalen Aufkommens entspricht.

Das Agrarressort in Washington revidierte seine Schätzung um 2,4 Mio. t nach unten, und zwar auf 328,2 Mio. t; im Jahr 2008 wurden in den USA 307,4 Mio. t Mais geerntet, im Jahr davor die Rekordmenge von 331,2 Mio. t. Die globale Maisproduktion wird aktuell auf 789,7 Mio. t veranschlagt gegenüber einem Aufkommen von 791,9 Mio. t im Wirtschaftsjahr 2008/09. Zugleich wurde die Prognose zum weltweiten Maisverbrauch leicht angehoben: Der erwartete Bedarf von 803,3 Mio. t würde einen Abbau der Bestände um 13,5 Mio. t auf 132,4 Mio. t nach sich ziehen. Bisher war das Ministerium von einem Rückgang der Lagermenge um weniger als 10 Mio. t ausgegangen.