Ungeachtet moderner Ernährungstrends, die anderes erwarten lassen, ist der Fleischverzehr in Schweden auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Wie die Landwirtschaftsbehörde Jordbruks verket berichtete, ist der durchschnittliche Fleischverbrauch pro Kopf in dem skandinavischen Land 2016 gegenüber dem Vorjahr um 0,5 kg auf 87,7 kg geklettert. Dabei kam es erneut zu einer Verschiebung vom Schweine- zum Geflügelfleisch. Während der Verzehr von Geflügelfleisch laut der Behörde im Jahresvergleich um 1,2 kg auf 23,6 kg pro Einwohner zunahm, sank der Verbrauch von Schweinefleisch gleichzeitig um 0,6 kg auf 33,5 kg. Auch der Verzehr von Rindfleisch gab leicht nach, und zwar im Mittel um 0,2 kg auf 25,6 kg pro Person. Dem stand ein geringer Anstieg beim Lammfleisch gegenüber; hier weist Jordbruks verket für 2016 einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 1,8 kg aus, was einem Anstieg von 100 g zum Vorjahr entsprach.
Die Entwicklung erklärt die Behörde mit veränderten Verzehrsgewohnheiten, aber auch einem wachsenden Bewusstsein für den CO2-Abdruck der Produktion von Rind- und Schweinefleisch sowie mit den günstigeren Preisen für Geflügelfleischprodukte. Laut ihren Angaben haben es die schwedischen Tierhalter auch im vergangenen Kalenderjahr nicht geschafft, den Inlandsbedarf aus eigener Kraft zu decken. Während der Selbstversorgungsgrad beim Schweinefleisch mit rund 70 % und bei Geflügel mit gut 67 % noch vergleichsweise hoch ausfällt, stammte 2016 laut Jordbruks verket aber nur jedes zweite verbrauchte Kilogramm Rindfleisch aus Schweden. Bei Lammfleisch sank der Anteil der heimischen Herkünfte in den vergangenen Jahren kontinuierlich und erreichte mit zuletzt 28 % einen neuen Tiefpunkt. AgE