Die Sojabohnenkurse an der Chicagoer Terminbörse haben als Reaktion auf den am Donnerstag (12.10.) veröffentlichten „World-Agricultutural-Supply-and-Demand-Estimates“-(WASDE)-Report des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) deutlich zugelegt.
Der vordere Future mit Fälligkeit im November 2023 notierte als Reaktion zeitweise bei 12,95 $/bu (452 Euro/t) gehandelt; das waren 3,3% mehr als vor der Veröffentlichung der USDA-Schätzung.
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Endbestände fast 4 Mio. t kleiner als bislang erwartet
Auslöser der bullischen Tendenz am Sojamarkt war nach Einschätzung von Analysten vor allem die Korrektur der USDA-Prognose zur Entwicklung der globalen Sojabohnenbestände. Die Washingtoner Fachleute beziffern die Menge zum Abschluss der Vermarktungsperiode 2023/24 auf voraussichtlich 115,6 Mio. t. Im September hatten sie noch mit 119,25 Mio. t gerechnet. Der für Ende 2022/23 geschätzte Bestand von 101,9 Mio. t würde demnach immer noch deutlich übertroffen.
Den globalen Sojabohnenverbrauch 2023/24 sieht das USDA jetzt bei 382,6 Mio t, was im Vorjahresvergleich ein Plus von 19,0 Mio. t oder gut 5 % wäre. In der Folge würde sich bei der für dieses Wirtschaftsjahr erwarteten Welterzeugung von 399,5 Mio. t Bohnen ein Produktionsüberschuss von 16,2 Mio. t ergeben, nach 6,6 Mio. Tonnen im Vorjahr.
Unter dem Strich leitet sich damit für den globalen Sojabohnenmarkt eine etwas bessere und überdurchschnittliche Versorgung ab, denn mit den prognostizierten globalen Endbeständen könnte der voraussichtliche Verbrauch etwa 110 Tage lang gedeckt werden. Im Vorjahr waren es acht Tage weniger. Der Durchschnitt der vergangenen vier Jahre liegt bei lediglich 100 Tagen.
Kursrallye schnell wieder vorbei
Der steile Kursanstieg der Sojakurse nach der USDA-Prognose war allerdings genauso schnell wieder zuende wie er gestartet war: Bereits zum Wochenende sorgten Gewinnmittnahmen am Freitag abend für ein Minus bei den CBoT-Kursen, das die Vortagsgewinne zum Teil wieder neutralisierte. AgE