Falls Sie noch Getreide der Ernte 2021 im Lager haben oder über Vorkontrakte zur Ernte 2022 nachdenken, dann brauchen Sie momentan gute Nerven. Denn die Terminkurse, an denen etliche Erfasser sich in puncto reale Erzeugerpreise orientieren, geben derzeit keine eindeutigen Signale. So auch in der vergangenen Woche: Erst holten sich z. B. die Pariser Weizenkurse einen Teil der vorherigen Verluste wieder zurück, dann drehten Sie am Freitag wieder ins Minus und der Frontmonat ging mit mageren 283 €/t aus der Handelswoche.
Die späteren Kontrakttermine zweigten ähnliche Entwicklungen. Viele Marktbeteiligte fragen sich, wie die Coronapandemie weitergeht und die Weltwirtschaft sowie die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Rohstoffen beeinflussen wird. Genau das verunsichert auch den Kassamarkt, und Landwirte sollten sich auf weitere Preissauschläge einstellen. Schlagen Sie attraktive Offerten also nicht vorschnell aus. Optimismus ist gut, aber es gibt keine Garantie für kräftige Preissteigerungen.
Knackt Raps wieder die Marke von 700 €/t
Im Gegensatz zum Weizen ist der Raps an der Pariser Terminbörse positiv gestimmt aus der vergangenen Woche gegangen. Dies begründen Analysten z. B. mit den festen Signalen vom Sojamarkt. Offenbar hielten etliche Börsianer den Raps nach den vorherigen Verlusten aber auch für unterbewertet und sind deshalb wieder auf diesen Spekulationszug aufgesprungen.
Auch die realen Kassapreise tendieren derzeit wieder freundlicher. Allerdings agieren etliche Erfasser im Einkauf recht vorsichtig, da die Sojabohne in den USA zu Beginn der aktuellen Woche leicht schwächelt, und es nicht sicher ist, dass der Raps davon unberührt bleiben wird.