Die stabile Hochdruckwetterlage zur Erntezeit hat nicht nur die Arbeit der Mähdrescher begünstigt, sondern auch eine zügige Strohernte ermöglicht. Vielerorts folgten die Pressen sofort auf die Mähdrescher, die großen Rundballen künden weithin sichtbar von ihrer Arbeit. Die Einstreu für die Tiere steht damit nach Umfragen des Landvolk-Pressedienstes wieder in größerem Umfang zur Verfügung als im Vorjahr, der Markt dürfte sich damit entspannen. Sorge bereiten den Landwirten in einigen Regionen jedoch die Brände der auf dem Feld gelagerten Ballen. Sie fordern die mutmaßlichen Brandstifter auf, ihr Unwesen zu beenden.
Im vergangenen Jahr war das Nebenprodukt vom Acker infolge der deutlich geringeren Getreideanbauflächen und durch den nassen Sommer sehr knapp und damit auch teuer geworden. Die Situation hat sich mit Blick auf die Frostschäden an Winterweizen- und Wintergerste aber nicht weiter verschärft. Für Entlastung sorgt eine gute Grundfutterernte mit Heu und Grassilage. Dieses für die Rindviehhalter wichtige Futter konnte im Sommer 2012 in ausreichender Menge und mit guten Qualitäten geerntet werden. Im vergangenen Jahr hatten die Rinderhalter dagegen Futterlücken mit Stroh schließen müssen.
Nach Einschätzung von Marktexperten wird sich der Strohpreis nicht erneut auf dem niedrigen Niveau früherer Jahre einpendeln, er wird aber vermutlich auch nicht das Ausreißerjahr 2011 einholen. Das Strohaufkommen insgesamt hat sich mit der etwas reduzierten Anbaufläche für Getreide sowie dem Trend zu Sorten mit kürzeren Halmen verringert. Zudem belassen immer mehr Ackerbauern das Stroh auf dem Feld, um den Humusgehalt des Bodens zu steigern.Regional kann es damit weiterhin Engpässe im Angebot für Stroh geben, potenzielle Käufer sollten sich daher rechtzeitig ihren Bedarf sichern.