In den USA droht beim Körnermais Preisdruck von der Nachfrageseite: In Washington geht man davon aus, dass 2008/09 bis zu 2,5 Mio. t weniger Mais zu Ethanol versprittet werden könnten, als man bisher für möglich gehalten hatte. Denn wenn der Benzinbedarf der Amerikaner durch die drohende Rezession schrumpft, wird auch weniger Bioethanol zur Beimischung benötigt. Hinzu kommt, dass etliche US-Destillerien durch die aktuelle "Kreditklemme" nicht an frisches Geld kommen, so dass ihnen die Insolvenz droht. Auch an der Terminbörse von Paris stehen die Maisnotierungen unter Dauerdruck. Vordere Körnerware hat sich seit Monatsbeginn um 11 % auf 124,50 Euro/t verbilligt. Hauptgrund für die anhaltende Talfahrt der Kurse ist die große Maisernte in Europa. Geschätzte 59,2 Mio. t Körnerware treffen auf eine nur verhaltene Nachfrage seitens der Mischfutterindustrie, die verstärkt günstigen Futterweizen in die Rezepturen genommen hat. Als Absatzventil erweist sich der Export, denn europäischer Mais kann durch die schwache Gemeinschaftswährung preislich durchaus mit anderen Herkünften konkurrieren.