Im Handelskonflikt mit China setzen die USA einen weiteren Schritt: Ab dem 23. August würden Strafzölle von 25% auf chinesische Importe im Umfang von insgesamt 50 Mrd. USD (gut 43 Mrd. Euro) erhoben, teilte das Büro des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer laut aiz.info mit.
Betroffen sind hunderte Produkte wie Motorräder, Traktoren, elektronische Schaltungen und Agrarbedarf. Laut Dow Jones News vermeldete China unterdessen am Mittwoch einen anhaltend hohen Handelsüberschuss mit den Vereinigten Staaten. Die Ankündigung aus den USA ist keine Überraschung. Schon Anfang Juli hatte die Regierung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von 34 Mrd. USD verhängt, die Teil einer umfassenderen Runde sein sollten.
Die nun verkündeten neuen Zölle betreffen einen Umfang von 16 Mrd. USD - die US-Regierung hatte sie zunächst ausgesetzt, nachdem US-Unternehmen Sorgen geäußert hatten. Ziel der Strafzölle ist es nach Angaben des Lighthizer-Büros, auf die "unfairen Handelspraktiken Chinas" zu antworten. Die umfassende Untersuchung habe gezeigt, dass Chinas Vorgehen in den Bereichen Technologietransfer, geistiges Eigentum und Innovationen "unangemessen und diskriminierend" sei und den US-Handel belaste.
Die wirtschaftlichen Großmächte USA und China stecken seit Monaten in einem Handelskonflikt, der weltweit die Angst vor einem globalen Konjunktureinbruch schürt. Erst Anfang August hatte Peking erklärt, es sei bereit zu neuen Gegenzöllen auf US-Produkte im Umfang von 60 Mrd. USD, sollten die USA erneut mit Zollanhebungen nachlegen. Schon als Reaktion auf die Anfang Juli erhobenen Zölle hatte China Vergeltungszölle auf US-Produkte in gleicher Höhe verhängt, unter anderem auf Sojaimporte.
Ein großer Stein des Anstoßes ist Chinas Handelsüberschuss mit den USA - die Volksrepublik exportiert also deutlich mehr Güter in das Land, als sie von dort importiert. Der chinesische Zoll teilte am Mittwoch mit, im Juli habe der Überschuss bei 28,1 Mrd. USD gelegen. Das war zwar etwas weniger als die Rekordmarke von 28,9 Mrd. USD im Juni, allerdings ein Anstieg von 11% im Vergleich zum Vorjahr.