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„Neuer VDV-Preis setzt Schweinemarkt unnötig unter Druck“

Gleich mit seiner ersten Schweinepreisprognose sorgt der neugegründete Verband Deutscher Viehvermarkter (VDV) für mächtig Wirbel am Schweinemarkt. Am vergangenen Donnerstag hatte der VDV seinen Preis für die kommende Schlachtwoche mit 1,68 €/kg SG vier Cent unter dem dann noch gültigen VEZG-Preis festgesetzt.

Lesezeit: 3 Minuten

Gleich mit seiner ersten Schweinepreisprognose sorgt der neugegründete Verband Deutscher Viehvermarkter (VDV) für mächtig Wirbel am Schweinemarkt. Am vergangenen Donnerstag hatte der VDV seinen Preis für die kommende Schlachtwoche mit 1,68 €/kg SG vier Cent unter dem dann noch gültigen VEZG-Preis festgesetzt. Erzeugervertreter sind überzeugt, dass der VDV dadurch die Stimmung am Lebendmarkt unnötig eintrübte und so dazu beitrug, dass auch die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) am Freitag den Preis nicht mehr halten konnte. Er liegt aktuell mit 1,70 €/kg SG zwar zwei Cent höher als der VDV-Preis, aber eben auch unter dem Preis der Vorwoche von 1,72 €/kg SG. Der Preisrückgang passe so gar nicht zur aktuellen Situation am Lebendmarkt, sagen Händler. Dort sei das Angebot nämlich knapp und fließe problemlos ab.


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Kritiker sehen sich deshalb bestätigt in ihrer Annahme, der Verband sei nur der verlängerte Arm der großen Schlachter. Wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) am Freitag bekannt gab, hatten Schlachter bereits ab Mitte letzter Woche versucht, mit Hauspreisandrohungen den Schweinepreis zu drücken. Demnach soll Tönnies schon am Mittwoch einen Preisrückgang auf 1,66 € gefordert haben. Die genossenschaftliche Westfleisch hätte sogar lieber einen Rückgang um 7 Cent auf 1,65 € pro kg SG gesehen, so die ISN. Mit dem VDV-Preis hätten die Schlachter nun ein zusätzliches Instrument hinter dem sie sich verstecken können. Der VDV locke zudem Neumitglieder damit, dass man keine Hauspreise von Seiten der Schlachtbetriebe mehr zu befürchten hätte.


Transparenz bleibt auf der Strecke


Ob diese Annahmen zutreffen, ist kaum zu beweisen. Fakt ist allerdings: Die Transparenz am Schweinemarkt leidet derzeit gewaltig, weil Erzeuger bei der Vielzahl der Schweinepreise und Meinungen den Überblick verlieren. Am heutigen Montag gibt es nach Auskunft von Händlern mindestens vier verschiedende gültige Preise: die VEZG mit 1,70 €, der VDV mit 1,68 €, Tönnies mit 1,66 € und die Westfleisch mit 1,67 €.


Nun ist der VDV am Zug und muss beweisen, dass er marktgerechte Preise will und auch für Transparenz steht. Dafür muss der Verband zwingend seine Mitgliederstrukturen offen legen. Aus zwei Gründen:

  • Erst dann lässt sich nachvollziehen, ob die gemeldeten Preise von VDV-Mitgliedern auch wirklich umgesetzt werden.Und nicht, wie viele befürchten, die VDV-Mitglieder niedrige Preise melden, um anschließend ihren Kunden hohe Zuschläge versprechen zu können.
  • Erst dann zeigt sich die wahre Bedeutung des Preises. Stehen wirklich mehr als 200.000 Schlachtschweine pro Woche hinter diesem Preis?
Solange diese Informationen fehlen, sollten Erzeuger deshalb einen Bogen um den VDV-Preis machen und stattdessen den VEZG-Preis stärken. Nur hier ist bisher nachvollziehbar, wer meldet und für wie viele Tiere die Notierung steht.


Zu den Hintergründen und Zielen lesen Sie das Interview mit dem Geschäftsführer des VDV Rudolf Diegruber (Ausgabe 7/2013; S.122).


Und was halten Sie von diesem neuen Schweinepreis? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!

Email: redaktion@topagrar.com 


Kommentar und Hintergrund:

Die Schlachtsauenpreise des VDV: „Wehret den Anfängen“ (29.6.2013)

VDV gibt erstmals Schweinepreis für die neue Schlachtwoche bekannt (27.6.2013)                    (ab)

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