Nach den endgültigen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes wurden 2020 in Baden und Württemberg insgesamt 1,84 Mio. Hektoliter (hl) Weinmost in die Tanks eingelagert. Auf der gesamten Ertragsrebfläche von 26.700 ha wurde ein Ertrag von 69 hl/ha bei einer Qualität von 88°Oechsle (°Oe) erzielt. Die eingebrachte Weinmostmenge fiel aufgrund von Spätfrost und Trockenheit gegenüber 2019 um 13 % geringer aus. Dabei war das Anbaugebiet Baden mit −15 % nicht ganz so stark betroffen wie Württemberg (−27 %).
Baden: Geringe Einbußen beim Weißwein
Mit 1,1 Mio. hl wurden im Anbaugebiet Baden rund 60 % des Weinmostes geerntet. Bei einer Rebfläche von 15.500 ha belief sich der durchschnittliche Ertrag auf 71 hl/ha. Im badischen Weinbau sind besonders die Weißweine von großer Bedeutung, die mit einem Minus von 7 % Erntemenge gegenüber dem Vorjahr vergleichsweise wenig Einbußen zu verzeichnen hatten. Insgesamt wurden 696 000 hl Weißmost mit einem durchschnittlichen Mostgewicht von 87 °Oe abgeerntet. An der Spitze stehen Müller-Thurgau (210 000 hl), Ruländer oder Grauer Burgunder (130 000 hl) und Weißer Burgunder (109 000 hl). Der hauptsächlich im Markgräfler Land beheimatete Gutedel erreichte 104 000 hl. Bei den roten Rebsorten überwiegt Spätburgunder mit 338 000 hl (−19 %) und einer mittleren Qualität von 96°Oe.
Württemberg: Schwarzriesling von Trockenheit betroffen
Im Anbaugebiet Württemberg belief sich die gesamte Mosterntemenge auf 747 000 hl bei einer Rebfläche von 11 100 ha. Von der herbstlichen Hitze waren in Württemberg die frühen Sorten, insbesondere der weit verbreitete Schwarzriesling betroffen, der mit einem Rückgang von 29 % lediglich eine Erntemenge von 64 000 hl erzielte. Das Mostgewicht lag im Schnitt bei 92 °Oe. Auch beim Lemberger wurden mit 135 000 hl (−19 %) die Erwartungen nicht erfüllt. Von der in Württemberg führenden roten Rebsorte Trollinger konnten rund 177 000 hl in die Keller gebracht werden, womit der Ertragsrückgang von 9 % vergleichsweise mäßig ausfiel. Das Ergebnis des Weißen Rieslings lag dagegen mit 129 000 hl (+2 %) im Bereich des Vorjahres. Bei einem Durchschnittsertrag von 62 hl/ha wurde ein Mostgewicht von 86 °Oe gemessen.