Die landwirtschaftlichen Betriebe in Weißrussland werden 2011 voraussichtlich weniger Getreide einbringen als dies nach einem Beschluss der Regierung zum Jahresanfang der Fall sein sollte. Die Forscher des Zentrums Ackerbau der Akademie der Wissenschaften gehen aktuell von einer Bruttoerntemenge von 8,5 Mio t bis 8,7 Mio t Getreide einschließlich Mais in diesem Jahr aus, während die Regierung im Januar als amtliches Ziel 9,9 Mio t ausgegeben hatte.
Im vergangenen Jahr waren bezogen auf die getrocknete und gereinigte Menge insgesamt knapp 7 Mio t Getreide geerntet worden, darunter 1,74 Mio t Weizen, 1,97 Mio t Gerste und 551 000 t Mais.
Nach Angaben des Akademiemitglieds Leonid Krukesch mussten rund 18 % der Wintergetreideflächen wegen Niederschlagsmangel umgebrochen werden. Unter der starken Trockenheit im Mai habe insbesondere das Sommergetreide auf den leichten Böden im Süden des Landes gelitten. Andererseits hätten heftige Regenfälle und starke Winde unter anderem im Raum Minsk, Mogilew, Grodno und Witebsk zu Lagergetreide geführt, vor allem bei der Gerste und beim Roggen.
Im März hatte der weißrussische Landwirtschaftsminister Mikhail Rusij mitgeteilt, dass Grünland umgebrochen werde, um auf diesen Flächen zusätzlich 450 000 t Weizen zu erzeugen. (AgE)