Die Weizenpreise unterliegen derzeit sehr großen Schwankungen. Preisunterschiede von bis zu knapp 20 €/t am Tag sind möglich. Auslöser ist grundsätzlich das Aussetzen des Getreideabkommens seitens Russlands zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarzmeer.
Ein zusätzliches Anziehen der Kurse verursacht der Angriff Russlands auf die Getreidelager im Hafen von Odessa und jetzt auch die Donauhäfen. Die Ankündigung Putins, Getreideschiffe in Richtung Ukraine möglicherweise anzugreifen, heizt die Situation zusätzlich an.
Die Sorge um die Versorgung des Weltmarktes mit ukrainischem Getreide wächst. Hinzu kommt die Forderung einiger osteuropäischer Länder, das Einfuhrverbot für ukrainisches Getreide über den 15. September hinaus zu verlängern.
Weizen in Deutschland wird noch mit sehr heterogenen qualitativen und quantitativen Ergebnissen eingefahren. Eiweißwerte und Erträge liegen im unteren Bereich. Gehandelt wird sehr wenig, weil die Qualitäten noch unklar sind. Der Bedarf an Gerste ist zunächst gedeckt. Die Preise fallen daher sehr unterschiedlich aus. Aktuelle Preise
Raps springt auf und ab
Beim Raps treten ebenfalls größere Preissprünge auf. Zwischenzeitlich wurde die Marke von 500 €/t überschritten. Genauso schnell fiel der vordere August-Termin in Paris auf 470 €/t zurück und verlor zum Wochenstart gestern weitere 18 €/t. Gewinnmitnahmen lösen die Gegenbewegung aus. Zu Beginn dieser Woche liegt der Kurs in Paris nur leicht über dem Niveau der Vorwoche.
Die späteren Termine verloren allerdings nicht so deutlich: Die festen Entwicklungen bei Mais und Weizen ziehen den Raps mit hoch. Aber auch die Aussichten auf die Ernte in der EU fallen geringer aus als bisher erwartet. Einen Ertrag von nur noch 3,2 t/h anstatt 3,3 t/ha sagt der europäische Prognosedienst Mars voraus. In den USA sorgen Bedenken zum Wetter für anziehende Kurse bei den Sojabohnen. Ertragsausfälle sind nicht auszuschließen. Bedarf in China unterstützt die Entwicklung.
Raps in Deutschland ist bisher mit Erträgen deutlich unter 4 t/ha eingefahren. Regional werden nur 3 t/ha bis 3,3 t /ha vom Feld geholt. Die Landwirtschaft versucht von den höheren Preisen zu profitieren und verkauft. Allerdings sollten tatsächliche Erträge und Qualitäten abgewartet werden. Aktuelle Preise