Das Erdbeben in Japan könnte weit reichende Folgen für die Getreidemärkte haben. Wie der Informationsdienst agrimoney berichtet, dürfte kurzfristig der Druck auf die Agrarpreise etwas zunehmen. Schließlich ist nach Angaben der USDA Japan einer der größten Lebensmittel-Importeure weltweit. 60% der in Japan verzehrten Kalorien müssen demnach importiert werden. Das heißt, wenn die Infrastruktur zerstört ist, wird auch die Nachfrage am Weltmarkt zumindest kurzfristig etwas zurückgehen.

Mittelfristig dürfte die Nahrungsmittel-Nachfrage jedoch eher stimuliert werden, glauben Experten. Das dürfte insbesondere hochverarbeitete Produkte betreffen, weil inländische Verarbeitungsanlagen zumindest regional zerstört sind. Dafür spricht auch, dass der Yen nach einer solchen Katastrophe im Wert wohl zulegen wird und die Kaufkraft steigt. Denn die Versicherungen müssen Kapital mobilisieren, um die entstandenen Entschädigungsansprüche zu befriedigen. Gleichzeitig wird der japanische Staat Fremdwährungs-Reserven auflösen, um selbst investieren zu können.

Langfristig spielt aber wohl eine andere Frage die entscheidende Rolle. Welchen Beitrag können Agrarrohstoffe für die Energieversorgung leisten. Denn mit den Problemen in den Atomkraftwerken wird der Druck weltweit größer, möglichst schnell von dieser riskanten Energieform loszukommen. Nachwachsende Rohstoffe werde künftig ihren Beitrag zum Energiemix leisten müssen, da sind sich zumindest aktuell die meisten Experten einig.