Uneinheitlich entwickelten sich zuletzt an der Eurex die Terminpreise für Verarbeitungskartoffeln: Der Future mit Fälligkeit im November gab in der Berichtsperiode um 20 Cent auf glatt 8 Euro/dt nach. Dagegen konnte der Folgekontrakt die Verluste der Vorwoche wieder wettmachen: Lagerware zur Abrechnung im April 2010 kostete am Donnerstag 12,10 Euro/dt; das bedeutete ein Plus von 30 Cent. Damit erhöhte sich die an der Eurex abzusichernde Einlagerungsvergütung für den Zeitraum November bis April um 50 Cent auf 4,1 Euro/dt. Das Interesse an diesem Future ließ jedoch deutlich nach; im Wochenvergleich verringerte sich die Zahl der gehandelten Kontrakte um gut die Hälfte auf 538.
Der europäische Weizenterminmarkt konnte sich zuletzt behaupten. Für den in Paris an der Matif gehandelten November-Mahlweizen waren am Donnerstag wie sieben Tage zuvor zum Börsenschluss 123,75 Euro/t zu zahlen. Zwar soll der Weizenexport der EU noch zügig verlaufen sein; den Händlern macht aber die Euro-Stärke zunehmend zu schaffen. Der EU-Dachverband des Getreide- und Futtermittelhandels (COCERAL) rechnet jetzt nur noch mit Getreideexporten der Gemeinschaft im Wirtschaftsjahr 2009/10 von 23 Mio t; im Juni waren noch 28 Mio t für möglich gehalten worden. Die Endbestände könnten auf mehr als 70 Mio t steigen. Diese Zahlen drückten auf die späteren Matif-Termine: Der Mai-2010-Kontrakt verbilligte sich um 1,5 Euro auf 128,5 Euro/t.
Derweil wurde vergangene Woche das endgültige Aus für die Warenterminbörse in Hannover bekannt. Die Betreibergesellschaft der Risk Management Exchange (RMX), die Eucomex AG, gab die Börsenlizenz zurück. Die RMX hatte im Juli die Kontrakte für Schweine, Ferkel und Kartoffeln auf die Eurex übertragen. Den in Hannover verbliebenen Weizenkontrakt schloss die Börse Ende August.