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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Weniger Raps und Gerste vom Feld

Bei der angelaufenen Ernte zeichnen sich für Getreide und Raps Ertrags- und Qualitätseinbußen ab; die Maiserzeuger scheinen dagegen vorerst aufatmen zu können. Darauf deuten zumindest Berichte aus einzelnen Regionen hin.

Lesezeit: 4 Minuten

Bei der angelaufenen Ernte zeichnen sich für Getreide und Raps Ertrags- und Qualitätseinbußen ab; die Maiserzeuger scheinen dagegen vorerst aufatmen zu können. Darauf deuten zumindest Berichte aus einzelnen Regionen hin.


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So erklärte die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz am vergangenen Mittwoch, bei Wintergerste würden derzeit weniger als 400 ährentragende Halme pro Quadratmeter gezählt, für gute Erträge seien aber mindestens 700 Halme notwendig. Die Kammer rechnet daher bei Winterbraugerste mit einem Minus von gut 35 % gegenüber dem langjährigen Durchschnitt aus und vermutet bei Futtergerste noch größere Verluste, da diese meist auf weniger guten Standorten angebaut wird. Die Ernte hat in Rheinland-Pfalz etwa zehn Tage früher als üblich begonnen. Im Süden des Landes sind die ersten Gerstenfelder laut Kammer bereits abgeerntet.


Auch der erste Raps des Jahres ist eingebracht. Dort werden die Einbußen auf rund 30 % beziffert. In den Mittelgebirgsregionen könnten wegen des Vegetationsrückstands und der Niederschläge Anfang Juni die Verluste etwas kleiner ausfallen. Bei der Sommergerste rechnet die Kammer im Süden mit Verlusten bis zu 50 %. Die Mittelgebirgsstandorte dürften etwas besser abschneiden.

 


Preise lassen hoffen


Zum Erntestart in Nordsachsen betonte der Präsident des Sächsischen Bauernverbandes (SLB),  Wolfgang Vogel, die Pflanzen hätten sich wegen Auswinterungsschäden und Frühjahrstrockenheit nicht optimal entwickeln können. Daher geht der SLB derzeit von Ertragseinbußen in Höhe von 10 % bis 30 % aus. Auf den leichten Standorten in Nord- und Ostsachsen könnten die Ertragsausfälle durchaus noch höher ausfallen.


Von Verlusten besonders betroffen seien Kulturen wie Raps und Wintergerste, betonte der SLB. Erste Analysen des Getreides deuteten auf teilweise mindere Qualitäten hin. „Aber noch ist die Ernte nicht in der Scheune“, räumte Vogel ein. Die aktuellen Preisentwicklungen der Getreidekulturen würden von den Landwirten mit Spannung verfolgt.


Landwirtschaftsminister Frank Kupfer unterstrich, für den geschäftlichen Erfolg sei nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität ausschlaggebend. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Landwirte Ernteverluste mit einer geschickten Vermarktung teilweise ausgleichen könnten.


Juni-Niederschläge sind zu spät gekommen


Ertragseinbußen befürchtet auch der Hessische Bauernverband (HBV). Dessen Präsident Friedhelm Schneider unterstrich, auf sandigen Böden, die im hessischen Ried stark verbreitet seien, würden nach den jetzt vorliegenden ersten Ergebnissen zum Teil nur rund 30 dt/ha geerntet statt der durchschnittlichen 65,6 dt/ha. Damit hätten sich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. „Die Juni-Niederschläge sind zu spät gekommen“, stellte Schneider fest. Sie wirkten sich nur an den Standorten ertragssteigernd aus, an denen die Kornfüllungsphase noch nicht abgeschlossen war. Auf die viehaltenden Betriebe sieht der HBV Futterengpässe zukommen. Die Heuernte, die jetzt vielerorts stattfindet, sei ebenfalls unterdurchschnittlich. Der zweite Grünlandschnitt zur Silagebereitung bringe ähnliche Mindererträge wie der erste Schnitt. Je nach Region fielen die Erträge dort um 30 % bis 60 % kleiner aus.

 


Nord-Süd-Gefälle im Mais


Nach Einschätzung des Deutschen Maiskomitees (DMK) bereiten allein Mais und Zuckerrüben gegenwärtig den landwirtschaftlichen Erzeugern Freude. Der größte Teil der Maisflächen habe die Trockenphase im Frühjahr gut überstanden und erhole sich seit Beginn der Niederschläge, hob das DMK hervor. Ein Großteil der Tierhalter setze in den kommenden Monaten für die Futterversorgung der Tiere nun verstärkt auf Mais. Das Grünland habe wegen der Trockenheit fast durchweg enttäuscht. Die Zwischenfrüchte hätten das Defizit nicht ausgleichen können.


Mit dem guten Stand bei Mais entspannt sich laut DMK die Situation der Biogas-Betriebe, so dass diese nun ausreichend Mais für ihre Biogas-Anlagen erwarten dürften. Trotz der erfolgten Niederschläge fehle dem Mais aber noch Wasser. Bei der Bestandsbeurteilung registriert das DMK ein deutliches Süd-Nord-Gefälle. Während im Süden häufig von einer Normalsituation die Rede sei, oder der Wachstumsstand sogar, beispielsweise in Teilen Bayerns, mit sehr gut bezeichnet werde, würden die positiven Einschätzungen nach Norden hin seltener. Außergewöhnlicher Unkrautdruck oder Schädlingsbefall sei mit Ausnahme von Brandenburg bisher nicht zu spüren. (AgE)

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