Die Bauern in Bulgarien haben in diesem Jahr weniger Weizen von den Feldern geholt. Wie Landesmedien Ende August berichteten, belief sich das Aufkommen 2015 auf 4,6 Mio t, nach 5,5 Mio t im Vorjahr. Trotzdem sprach Landwirtschaftsministerin Desislava Taneva von einer „guten Ernte“. Die Menge reiche aus, um den inländischen Bedarf von 1,745 Mio t einschließlich Saatgut und Futtermittel zu decken und gleichzeitig exportieren zu können. Zurzeit mangele es sogar an Nachfrage, skizzierte die Ministerin die aktuelle Marktlage. Die Lager seien voll und aus der Vorjahresernte sei noch ein Überhangbestand von etwa 1 Mio t Weizen vorhanden.
Wegen dieser üppigen Versorgungslage sind die Weizenpreise in dem Land deutlich gefallen: Ende August kostete dort die Tonne Weizen 250 Lw/t (128 Euro/t); das waren 50 Lw/t (26 Euro/t) oder 17 % weniger als im Herbst 2014. Als eine „kleine Entschädigung“ für den niedrigen Weizenpreis will das Agrarministerium die Landwirtschaft beim Kauf von Landtechnik mit insgesamt 50 Mio Euro unterstützen. Der Förderhöchstbetrag je Landwirt beträgt dabei 500 000 Euro. Das Geld stammt noch aus dem Programm für ländliche Entwicklung der Jahre 2007 bis 2013. AgE