Mal geht es nach oben, dann wieder nach unten: An den internationalen Terminbörsen und auch am realen Kassamarkt wechseln die Preise immer wieder die Richtung. Neben dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine beeinflussen auch die aktuellen Wettermeldungen aus den wichtigen Anbauregionen die Stimmung der Marktbeteiligten. Zuletzt haben einige Analysten ihre Prognosen deutlich gesenkt.
So sollen z. B. Frankreich und andere EU-Länder wegen fehlender Regenfälle deutlich weniger Getreide ernten als bisher angenommen. Das festigt die Börsenkurse und gibt auch den Kassapreisen Auftrieb. Lassen Sie sich also nicht verunsichern, falls Ihr Abnehmer zeitweilig bei den Vorkontraktpreisen mauert. Schließen Sie allerdings auch nur Verträge für die Mengen und Qualitäten ab, die sicher liefern können.
Die Rapsläger sind geräumt
Offenbar glauben Börsianer daran, dass sich die Versorgungslage der Rapsverarbeiter mit Beginn der neuen Ernte entspannt. Deshalb ging der August-2022, das ist jetzt der Frontmonat, mit deutlichen Minuskorrekturen aus der vergangenen Woche. Er schloss bei 842 €/t, und einige Händler versuchten natürlich, dieses Niveau eins zu eins auf prompte Ware zu übertragen.
Damit scheiterten sie allerdings auch auf der Erzeugerstufe auf ganzer Linie. Es ist schließlich kaum noch alterntige Ware greifbar. Deshalb werden in der Spitze immer noch annähernd 1000 €/t geboten.
Erfolglos blieben zuletzt auch die Vorstöße einiger Handelspartner, Landwirte auf nachgebende Preise zur Ernte 2022 einzustimmen. Aus gutem Grund: In vielen Regionen fehlt Regen, die aktuellen Ernteprognosen dürften also viel zu optimistisch sein. Werden diese nach unten korrigiert, bekommen die Rapspreise wieder Aufwind.