Die Notierungen für Brot- und Futtergetreide neigen immer noch etwas zur Schwäche. Dies ist allerdings nicht nur den negativen Signalen zuzuschreiben, die von den internationalen Terminbörsen ausgestrahlt werden. Auch die regen ukrainischen Exporte deckeln die Preise. Zudem erschwert der festere Kurs des Euro hiesigen Exporteuren das „Leben“ am Weltmarkt, denn dadurch wird EU-Getreide international verteuert. Und auch die Tatsache, dass etliche heimische Verarbeiter wohl erst Anfang 2023 als Käufer am Markt sind, drückt auf die Notierungen. Daran gibt es leider nichts zu deuteln.
Sie sollten sich allerdings davon nicht verunsichern lassen, dass einige Analysten schon eine relativ große Getreideernte in der EU, Russland und anderen Regionen vorhersagen. Das ist pure Meinungsmache, und zumeist sind die Hochrechnungen das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Jetzt gilt vielmehr: Verlieren Sie nicht die Nerven!
Rapshandel dümpelt vor sich hin
Die vorderen Rapskurse der Pariser Matif treten in einer Spanne zwischen 555 und 565 €/t weitgehend auf der Stelle, denn es fehlen neue Impulse, die die Kurse nach oben oder unten treiben könnten. Die Nachfrage ist saisonüblich ruhig, trifft aber auch nur auf ein überschaubares Angebot. Viele Erzeuger wollen erst im neuen Jahr wieder Raps verkaufen, da sie hoffen, dann wieder mehr zu erzielen als zuletzt.
Experten warnen allerdings vor überzogenen Erlöserwartungen, da sie noch ansehnliche Rapsmengen in Erzeugerhand vermuten. Die Ernte ist nicht nur in der EU recht groß ausgefallen, auch andere Regionen verzeichneten gute Erträge. Falls Sie auf steigende Rapspreise warten wollen, sollten Sie das also nur mit überschaubaren Mengen tun.