Im Prozess um das Zuckerkartell der Hersteller Südzucker, Nordzucker und Pfeifer&Langen hat der Süßwarenhersteller Storck jeztzt eine Rekordsumme von 85 Mio. Euro als Schadenersatz gefordert. Am Dienstag verhandelt das Landgericht Hannover über eine Schadenersatzklage des Süßwarenherstellers, der davon ausgeht, überhöhte Preise für Zuckerlieferungen bezahlt zu haben.
Das Bundeskartellamt hatte Südzucker, Nordzucker und Pfeifer & Langen 2014 wegen Gebiets-, Mengen- und Preisabsprachen Bußgelder von insgesamt 280 Mio. Euro aufgebrummt. Aus Sicht des Kartellamts haben die Unternehmen über mehrere Jahre hinweg bis 2009 Verkaufsgebiete, Quoten und Preise abgesprochen. Die Hersteller bestreiten, dass ihren Kunden ein Schaden entstanden sei.
Bei den Landgerichten Mannheim und Köln stapeln sich Schadenersatzklagen zum Zuckerkartell. Auch am Landgericht Hannover sind mehrere Verfahren gegen die Zuckerhersteller anhängig. Laut "Lebensmittel Zeitung" handelt es sich bei der Storck-Klage um die bisher größte Einzelforderung, die vor Gericht geltend gemacht wird. Eine Streitgemeinschaft der Unternehmen Bauer, Ehrmann und Zentis fordert dem Bericht zufolge am Landgericht Köln 118 Mio. Euro. Nestle verlangt demnach am Landgericht Mannheim 50 Mio. Euro Schadenersatz.