Ein sogenannter Oktokopter, ein kleiner Hubschrauber mit acht Propellern, schwebt nahezu lautlos über den Flächen der Versuchsanlage St. Mauritz im Osten von Münster. Die AGRAVIS Raiffeisen AG testet auf ihren eigenen Flächen, wie die Drohnen bei der rein biologischen Bekämpfung des Maiszünslers helfen können.
Eduard Schönhalz, Konstrukteur der Height-Tech GmbH in Bielefeld, ist der Pilot der Drohne. Ihm zur Seite stehen Reinhold Wintergalen von der Pflanzenbau-Beratung der AGRAVIS sowie Wilhelm Beitzen-Heineke, Chef von Biocare, Gesellschaft für biologische Schutzmittel mbH. Gemeinsam knien sie am Rande des Maisfeldes und füllen unscheinbare kleine weiße Kugeln in einen Behälter, der unten am Oktokopter befestigt ist. Diese Kügelchen haben es im wahrsten Sinne des Wortes in sich: Etwa 2.000 Eier der Schlupfwespe (Trichogramma brassicae) schlummern in einer Hülle aus Paraffin und Cellulose.
„Die Schlupfwespe ist der natürliche Feind des Maiszünslers. Sie auf Flächen auszusetzen, die von dem Schädling befallen sind, ist eine Alternative zur chemischen Bekämpfung“, erklärt Reinhold Wintergalen. Durch zwei Löcher gelangen die winzigen Tiere nach und nach ins Freie. Bis zu drei Generationen Schlupfwespen machen sich so innerhalb von zwei bis drei Wochen im Mais auf die Suche nach den Eigelegen des Maiszünslers.
„Wir wagen uns damit auf ein völlig neues Feld“, sagt Wintergalen. Bislang werden die unbemannten Mini-Drohnen vor allem für Luftbild-Aufnahmen genutzt. Die Vorteile dieses neuen Weges liegen für ihn und seine Mitstreiter jedoch ganz klar auf der Hand: Der Arbeitsaufwand wird reduziert, der Wirkungsgrad erhöht und der Schädling wird auf ganz natürliche Weise bekämpft. Die Kosten von biologischer und chemischer Bekämpfung halten sich zudem die Waage.
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