Die EU-Mitgliedstaaten lassen den Vorschlag der EU-Kommission, die Glyphosat Zulassung für 10 Jahre zu verlängern, durchfallen. Die EU-Kommission hat die Abstimmung über einen möglichen kürzeren Zeitraum heute vertagt. Damit ist nur noch eine Verlängerung bis 2022 oder 2024 im Spiel.
In Brüssel hat die EU-Kommission mit ihrem Vorschlag die Zulassung von Glyphosat für 10 Jahre zu verlängern keine Unterstützung von den EU-Mitgliedstaaten erhalten. Eine Abstimmung hat die EU-Kommission daraufhin vertagt. Zu vermuten ist jetzt, dass die EU-Kommission einen weiteren Vorschlag mit einer kürzeren Zulassungsdauer vorlegen wird. Bereits am Dienstagabend hatte sie angekündigt, statt 10 Jahren nun eine Verlängerung der Zulassung von 5 bis 7 Jahren vorschlagen zu wollen.
Zuvor hatte das Europäische Parlament (EP) mehrheitlich gefordert, das Mittel schrittweise bis 2022 zu verbieten und bis dahin nur unter Auflagen nutzen zu lassen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass für den Einsatz von Glyphosat auf europäischen Feldern ab 2022 oder maximal ab 2024 Schluss sein könnte. Eine Entscheidung muss bis zum 15. Dezember fallen, da sonst die Genehmigung für das Mittel Ende des Jahres ausläuft.
Die Kommission hatte bereits am Dienstagabend signalisiert, dass sie mit dem Kursschwenk hofft, eine Mehrheit unter den EU-Mitgliedstaaten zu bekommen. Diese hatten sich bei der letzten Debatte über eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat im Jahr 2016 nicht auf eine Mehrheit einigen können. Damals hatte die EU-Kommission Glyphosat für 1,5 Jahre bis Ende 2017 verlängert.
Mitarbeit Thomas A. Friedrich