Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ruft die Landwirtschaft auf, ihre Bemühungen zum Klimaschutz zu steigern. Im Sommer will sie einen Klimaschutzplan 2050 vorlegen, der notwendige Maßnahmen aufzeigen soll. Die Treibhausgasemissionen der deutschen Landwirtschaft sind laut BMUB zuletzt wieder angewachsen.
"Die Bereiche Verkehr und Landwirtschaft wurden für den Klimaschutz viel zu lange vernachlässigt. Das kann so nicht bleiben“, sagte Hendricks in dieser Woche in Berlin. Verkehr und Landwirtschaft müssten künftig substantielle Beiträge für den Klimaschutz leisten. „Der Klimaschutzplan 2050, den die Bundesregierung im Sommer vorlegen will, soll dazu den Weg weisen", kündigte Hendricks weiter an.
Treibhausgase aus der Landwirtschaft gestiegen
Laut dem Bundesumweltministerium (BMUB) sind in Deutschland die Treibhausgase im Jahr 2014 zwar insgesamt gesunken. Sie lagen laut den in dieser Woche vorgestellten Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) bei 901,9 Mio. t CO2-Äquivalenten und damit 4,6 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das trifft jedoch nicht auf die Emissionen aus der Landwirtschaft zu. Diese sind genauso wie die aus dem Verkehr 2014 gestiegen. Laut den UBA-Berechnungen sind die Treibhausgasemissionen der deutschen Landwirtschaft 2014 gegenüber dem Vorjahr um etwa 2,2 Prozent auf insgesamt 66 Mio. t CO2-Äquivalente angewachsen.
Düngung, Milchviehhaltung und Energiepflanzen als Ursache
Als Hauptursachen für diese Entwicklung in der Landwirtschaft nennt die UBA-Präsidentin Maria Krautzberger gestiegene Emissionen aus der Kalkung und Harnstoffdüngung. Zu mehr Emissionen hätte auch die erhöhte Milchviehhaltung geführt. Ebenso ist laut Krautzberger der vermehrte Einsatz der Vergärung von Energiepflanzen zur Energiegewinnung verantwortlich für die Steigerung der landwirtschaftlichen Emissionen.
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