Anlässlich der Sommerreise der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Anbauverbände MV weist Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus auf die Bedeutung des Ökolandbaus hin.
Motto in diesem Jahr sind die Leistungen des Ökolandbaus für die Artenvielfalt. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft sei bekanntermaßen ein erheblicher Verlust an Landschaftsstrukturen und ihrer Artenvielfalt einhergegangen, sagte der SPD-Politiker. Dem wolle das Land nun entschieden entgegenwirken.
„Bezüglich des Flächenbewirtschaftung landeseigener Flächen habe ich entschieden, dass die Verpachtungskriterien künftig auch an ökologischen Erfordernissen ausgerichtet werden. Damit möchte ich der Artenvielfalt und Entwicklung ökologisch wertvoller Landschaftsstrukturen im Lande mehr Raum geben. Diese Entscheidung dient auch der Umsetzung der EU-Verpflichtungen, die in der FFH- und Vogelschutzrichtlinie sowie in der Wasserrahmenrichtlinie verankert sind", so Backhaus.
In der Bereitstellung von attraktiven spezifischen Förderprogrammen, die einen Mehrwert und damit eine echte Anreizkomponente besitzen, sehe er ein wesentliches Instrument zur Steuerung der Landnutzung. Das müsse allerdings erst noch Eingang finden in die EU-Agrarförderung. "Sie kennen meinen Grundsatz ´Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen", erklärte Backhaus weiter.
Der ökologische Landbau trage bereits heute in besonderem Maße zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur Förderung regionaltypischer Kulturlandschaften bei, so der Minister.
Ökolandbau im Land wächst weiter
Der Trend zu mehr ökologischem Landbau wird seinen Worten nach an den Flächenzuwächsen in MV sichtbar. Nach ca. 30.000 ha Zuwachs in den Jahren 2018 und 2019 liegen erste Zahlen für 2020 vor. Der Umfang der ökologisch bewirtschafteten Fläche ist im Jahr 2019 von 169.033 ha bis zum 30.06.2020 auf 173.648 ha erneut gewachsen.
Diese Fläche wird von 1.070 biozertifizierten Landwirtschaftsbetrieben bewirtschaftet, 50 Betrieben mehr als in 2019. Auf ca. 12,9 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird damit ökologisch gewirtschaftet. "Damit liegt unser Land deutlich über dem Bundesschnitt von 9,7 %. Zusätzlich sind 222 biozertifizierte Verarbeitungsbetriebe z.B. als Mühlen, Bäcker, Schlachtbetriebe, Metzger, Molkereien und Mostereien und Bio-Gastronomen in Mecklenburg-Vorpommern tätig. Diese Entwicklung wollen wir weiter vorantreiben", kündigte Backhaus an.
Betriebe, die auf Ökolandbau umstellen wollen, können zum 31.12.2020 Antrag auf Förderung ökologische Wirtschaftsweise stellen.