Der Öko-Verband Naturland fordert von Bundesagrarminister Cem Özdemir die konsequente Umsetzung der EU-Agrarreform mit ihrem 30 % Bio-Ziel. „Neue Politik funktioniert nicht mit alten Plänen. Özdemir hat jetzt die Chance, die verfehlten Pläne seiner Amtsvorgängerin Julia Klöckner wenigstens teilweise noch zu korrigieren“, sagte Naturland Präsident Hubert Heigl am Dienstag in Gräfelfing bei München.
Heigl forderte Özdemir auf, diese Chance zu nutzen und den nationalen Strategieplan zur Umsetzung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) noch kurzfristig an das 30 % Bio-Ziel der Ampel-Koalition anzupassen. „Andernfalls droht die von der neuen Regierung versprochene Agrarwende schon im Ansatz steckenzubleiben“, warnte der Naturland Präsident. Denn es würden nur dann genügend Betriebe auf Bio umstellen, wenn ihre Mehrleistungen für Klima, Artenvielfalt und Tierwohl auch entlohnt werden.
„Der Minister hat es jetzt in der Hand, eine drohende Benachteiligung der Bio-Betriebe noch zu verhindern. Er muss sicherstellen, dass auch Bio-Betriebe die neu eingeführten Eco-Schemes voll umfänglich nutzen können, ohne deshalb Abzüge bei der Öko-Prämie fürchten zu müssen“, sagte Heigl. Andernfalls würde die Umsetzung der GAP in Deutschland nicht nur dem 30 %-Bio-Ziel der Bundesregierung zuwiderlaufen, sondern auch den Zielen des Green Deals der Europäischen Kommission.