Ein 60-jähriger Landwirt aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim hat vor dem Landgericht Schwerin gestanden, zwischen 2008 und 2015 in 109 Fällen Schweine als Bio-Ware verkauft zu haben, obwohl er immer wieder konventionelles Futter verfüttert hatte.
Durch den Verkauf der rund 6.500 Schweine erzielte er laut Gericht knapp 900.000 € mehr, als es ihm mit vergleichbaren konventionellen Schweinen möglich gewesen wäre. Das Gericht verurteilte ihn nun am Mittwoch wegen schweren Betruges, Urkundenfälschung und Subventionsbetrugs zu zwei Jahren und sieben Monaten Gefängnis.
Der Angeklagte habe sich nach Auffassung der Richter außerdem etwa 400.000 € an Öko-Fördergeldern erschlichen, berichtet die dpa von dem Verfahren weiter. Den Betrug mit der Zufütterung konventionellen Futters soll er bei den regelmäßigen Kontrollen durch die Bio-Vermarktungs-Organisationen, mit denen er zusammenarbeite, mit gefälschten Lieferscheinen für Bio-Futter kaschiert haben. Der Richter wertete dies als "hohe kriminelle Energie". Doch auch für die Kontrolleure gab es eine Schelte: So seien die Fälschungen so laienhaft ausgeführt gewesen, dass es den Prüfern hätte auffallen müssen, wenn sie ihre Arbeit richtig gemacht hätten.
Strafmildernd wirkte sich für den Angeklagten sein umfangreiches Geständnis aus. Außerdem hielt das Gericht ihm zugute, dass er seine Schweine so hielt, wie es in der ökologischen Landwirtschaft vorgeschrieben ist.
Eine Bewährungsstrafe, wie von der Verteidigung gefordert, war übrigens nicht möglich, weil der Fall wie eine Steuerhinterziehung zu werten sei. Über 1 Mio. € Schaden liege eine schwere Steuerhinterziehung vor, die mit Gefägnisstrafe zu belegen sei.