Der Fachbeitrag von Veronika Heiringhoff Campos ist zuerst erschienen im bioland-Fachmagazin 10/2019:
Ob Benjeshecken, mehrzeilige Strauchreihen oder Knicks: Hecken strukturieren die Landschaft und bieten einer Fülle von Tieren wichtige Lebens- und Nahrungsraumfunktionen. In jeder Region wachsen charakteristische Heckenpflanzen wie Schlehe, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Hartriegel, Heckenrose, Ahorn, Kornelkirsche oder Schneeball. Dazwischen sogenannte Überhälter, das sind große Bäume wie Eichen, Buchen aber auch Kultur- und Wildobstbäume.
Die Vielfalt einer Hecke bleibt erhalten, wenn man sie – je nach Standort – im Abstand von fünf bis sieben Jahren pflegt. Ohne den regelmäßigen Aufwand vergreisen sie von innen, werden kahl und verlieren ihre mannigfaltigen Funktionen.
Besonders wichtig bei der Heckenpflege ist das richtige Werkzeug. Die Kette der Motorsäge muss scharf sein, die Messer der Pflegemaschinen gut gängig. Dann entstehen nur kleine Schnittwunden. Sind die Messer stumpf, haben es Pilzinfektionen an den Schnittstellen besonders leicht.
Beachten Sie auch folgende Grundsätze:
- Zugunsten von Wildtieren ist der Schnitt oder das Auf-den-Stock-Setzen nur zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar erlaubt (Bundesnaturschutzgesetz § 39 Abs. 5). Auf den Stock setzen heißt, die Gehölze bis knapp über die erste Verzweigung einkürzen.
- Setzen Sie zusammenhängend höchsten 20 bis 50 m und maximal 20 % der gesamten Hecke auf den Stock. So bleibt die Hecke als Lebensraum erhalten und kann sich abschnittweise verjüngen.
- Lassen Sie schwachwüchsige Arten wie den Weißdorn stehen, kürzen Sie starkwüchsige Arten häufiger ein.
- Lassen Sie Überhälter stehen, es genügt ein Pflegeschnitt.
- Wenn Sie die Hecke nur seitlich abschlegeln, vergreist sie.
Fragen rund um die Heckenpflege beantwortet Ihnen Veronika Heiringhoff Campos von der Bioland-Naturschutzberatung, E-Mail: veronika.campos@bioland.de oder www.bioland.de/naturschutz