Vordergründig geht es in dem heutigen Artikel der Salzburger Nachrichten um die Lieferung von 81 trächtigen Kalbinnen aus Salzburg nach Algerien, obwohl dieses Land nach dem Tiertransportegesetz nicht auf der Liste der genehmigten Zielländer steht. Außerdem entspreche die Behandlung der Zuchttiere in Algerien nicht den EU-Standards.
"Habe ein gutes Gefühl bei den Verkäufen"
Dazu befragten die SN u.a. den Obmann der Fleckviehzüchter Salzburg Hermann Schwärz. Dieser meint zu den Exporten, dass man "nur den Hunger in anderen Ländern stillen" würde. Er habe ein gutes Gefühl bei den Verkäufen, sonst würde man das nicht machen.
Und dann ging Schwärz auf die Herkunftskennzeichnung ein. Es gebe Überlegungen, wie man das Kalbfleisch im Inland besser verwerten könne. Man müsse aber den Druck von den heimischen Bauern nehmen. Dafür würden Herkunftskennzeichnungen bei Lebensmitteln auch in der Gastronomie helfen. Unterstützung erhält Schwärz von Thomas Edenhauser, Zuchttierverband Salzburg. Auch er meint, dass die Herkunftskennzeichnung in der Gastro Landwirte entlasten würde.
Enormer Aufwand für Wirte und Landwirte
Der ebenfalls zu den Zuchttierexporten befragte Agrarlandesrat Josef Schwaiger begründete zunächst, warum die Exporte wichtig seien. Und er sprach dann ein strukturelles Problem in Salzburg an.
Man habe durch den hohen Grünlandanteil in der Landwirtschaft einen Überschuss an Rindern. Es brauche engmaschigere Kontrollen auch im Zielland, meinte er. Anschließend ließ der für die Bauern zuständige Landesrat mit folgender Aussage aufhorchen. Und zwar sieht Schwaiger Forderungen nach Herkunftsbezeichnungen in der Gastronomie kritisch. "Das ist ein enormer bürokratischer Aufwand für Wirte und Landwirte", zitieren ihn die Salzburger Nachrichten. Was wird dazu die Interessenvertretung sagen?