Dieser Artikel erschien zuerst im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.
"Räume mich weg." "Spiel mit mir." "Bastel mich fertig." "Ordne mich endlich ab." Wenn Dinge nicht an ihrem Platz liegen, wirken sie auf so manchen wie eine unausgesprochene Aufforderungen – das kann Stress verursachen und Energie rauben.
Damit es gar nicht so weit kommt, gibt es einige Tricks.
Dabei unterscheidet man zwei Phasen:
- Das Entrümpeln und Sortieren von Dingen.
- Das Ordnung halten.
Ist Motivation da, sofort starten
Wenn die Entscheidung zum Entrümpeln gefallen ist, sollte man sofort starten. Auch wenn es theoretisch klingt: Am besten ist es, für das Entrümpeln einen schriftlichen Plan zu machen. So sind Ziele festgehalten und sie werden abgehakt, wenn sie erledigt sind. Dabei ist darauf zu achten, dass man sich nicht zu viel vornimmt.
Das Arbeiten in Etappen, bei denen nur begrenzte Bereiche aufgeräumt werden, sorgt für Erfolgserlebnisse. Es reicht, sich für einen Vormittag etwa einen Schrank im Büro vorzunehmen oder einen Bereich vom Kleiderschrank. Dieser wird komplett aus- und dann wieder eingeräumt.
Entrümpeln befreit
Es gibt Menschen, die gern größere Projekte angehen, etwa das Durchsortieren von Keller oder Garage. Sie freuen sich über den entstandenen Platz und sind erleichtert, wenn sie sich von einem Berg ,Kram’ getrennt haben. Denn ein Zuviel an Besitz kann auch belasten.
Jeder Gegenstand braucht einen festen Platz
Beim Ordnung schaffen sollte Folgendes im Kopf sein: Jedes Ding braucht einen Platz und kehrt nach dem Benutzen dorthin zurück. Um eine Struktur zu schaffen, sind Ordnungssysteme wie Kisten, Körbe und Schubladen gute Helfer.
Je mehr Familienmitglieder im Haus wohnen, desto besser sollte das System sein, damit jeder weiß, wo was zu finden ist. Denn: Das Suchen von Dingen kostet unnötig Zeit und sorgt für schlechte Laune. Im Büro, Keller oder Abstellraum bringen Regale und Schränke Stauraum.
Dagegen sollte beispielsweise die Garderobe nicht zu groß sein. Sonst sammeln sich dort die Jacken vom ganzen Jahr.
So bleibt es aufgeräumt
Nach dem gründlichen Aufräumen ist das tägliche Ordnung halten angesagt.
Leider bleibt im Alltag Ordnung nicht von selbst bestehen. Da liegen die Sporttaschen der Kinder im Eingang, das Werkzeug kommt nicht zurück in die Werkstatt oder Trinkgläser stehen im Wohnzimmer.
Bei aller Ordnungsliebe: Manchmal gibt es Wichtigeres als Aufräumen. Da braucht ein Kind Trost oder eine liebe Freundin ruft an. Es ist wichtig, das zu erkennen.
Dauerprojekt "Ordnung"
Grundsätzlich gilt: Aufräumen und Ordnung halten ist ein Dauerprojekt. Mit diesen Tipps gelingt es leichter:
15 Minuten aufräumen: Fachleute empfehlen, sich Routinen anzugewöhnen, etwa täglich nach Frühstück oder Abendessen 15 Minuten aufzuräumen. Dabei flott durch das Haus gehen, Sachen einsammeln und an ihren Platz bringen. Ist die Zeit vorbei, geht es am nächsten Tag weiter.
Nie "leer" gehen: Eine zweite Routine für mehr Ordnung heißt: Nie mit leeren Händen den Raum verlassen oder die Treppe rauf und runter gehen. So wird automatisch ständig zurückgeräumt.
Alle müssen mitmachen: Alle Familienmitglieder müssen beim Ordnung halten einbezogen werden. Kinder können beispielsweise vor dem Abendessen ihr Spielzeug einsammeln. So entwickeln sich Gewohnheiten. Das Aufräumen kann auch spielerisch ablaufen, zum Beispiel mit einem kleinen Wettbewerb: Wer schafft es am schnellten, die Bauklötze einzusortieren?
Für Schul- und Sportsachen sollte es im Haus feste Plätze geben, etwa gehören alle Schulsachen ins Zimmer und die Sportsachen an die Garderobe am Seiteneingang.
Das hilft beim Sortieren
Hier sind einige Ideen zum Entrümpeln und Aufräumen:
Generell wird Überschaubarkeit als ordentlich empfunden. Freie Flächen von Fußboden, Küchenarbeitsplatte oder Sideboards wirken auf das Auge ruhig, es bekommt wenig Reize und weiß, wo es hinschauen muss. Rechte Winkel und gerade Linien schaffen ein Gefühl von Struktur, etwa gestapelte Zeitungen.
Drei-Kisten-Methode
Beim Durchsortieren von Schränken drei Kisten füllen. Schönes und Nützliche erhält sofort seinen Platz. In eine Box kommen kaputte Sachen. Der nächste Karton ist für Dinge, von denen man nicht weiß, ob sie noch einen Einsatz haben werden. Diese Kiste verschließen, mit einem Datum versehen und wenn sie bis zu diesem Termin nicht geöffnet wurde, kommt sie in den Müll. Dinge zum Verschenken werden in einer "Flohmarktkiste" abgelegt und später verkauft oder verschenkt.
Zeitungen und Magazine - alte Ausgaben entsorgen
Oft stapeln sich Zeitschriften. Erfahrungsgemäß werden alte Hefte nicht mehr gelesen, wenn die neue Ausgabe da ist. Deshalb stets das vorhergehende Heft entsorgen. Interessante Artikel aus älteren Ausgaben, kann man ausreißen.