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McCormick-Importeur Dietrich in Insolvenz

Die Landtechnik-Branche kommt nicht zur Ruhe. Nach den Insolvenzen diverser Hersteller und Händler (top agrar-Österreich berichtete mehrfach) hat es nun das nächste Unternehmen erwischt: Die Ing. Rudolf Dietrich GmbH, Generalimporteur für McCormick-Traktoren, ist insolvent.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Ing. Rudolf Dietrich GmbH, Generalimporteur von McCormick-Traktoren in Österreich, ist insolvent. Über das Vermögen des Traktorhändlers aus Fischamend (Bezirk Wien-Umgebung) ist am Landesgericht Korneuburg ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden. Das Unternehmen soll weitergeführt werden. Betroffen sind 47 Gläubiger, die Passiva betragen 1,52 Mio. €, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilte. Über die Aktiva wurden keine Angaben gemacht. Ironie des Schicksals: Firmenchef Dietrich ist, als Obmann des „Clubs Landtechnik Austria“, ein Sprecher der Landtechnik-Branche.


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Für die Insolvenz werden Umsatzrückgänge verantwortlich gemacht, wie Firmenchef Rudolf Dietrich gegenüber top agrar-Österreich erklärt: „Der ohnehin heiß umkämpfte Traktorenmarkt war zuletzt stark unter Druck: Im Vorjahr brach dieser um über 20 % ein, auch heuer sank die Anzahl der neu zugelassenen Traktoren ca. um weitere 14 %“, so Dietrich. Das habe einen verschärften Wettbewerb zur Folge, bei dem sich große Hersteller leichter tun würden als kleine, erklärt der Traktorhändler.


Zu allem Überdruss kam es in den letzten beiden Jahren bei McCormick „nicht nur einmal“ zu Verzögerungen bei der Einführung neuer Traktorserien. Das komme eben bei den Kunden nicht gut an, die bereits auf den neuen Traktor warteten, gibt Dietrich zu verstehen.


McCormick rangiert aktuell mit 47 neu zugelassenen Standardtraktoren und einem Marktanteil von 1,1 % an 13. Stelle des heimischen Traktorenmarktes (Zeitraum Jänner bis November 2015, gesamte Stückzahl 4.397 Traktoren). Zum Vergleich: In den Jahren 2011 bis 2013 waren es mehr als 130 neu zugelassene McCormick-Traktoren. Ähnliche relative Rückgänge mussten auch die anderen Marken verkraften.


Die mit sechs Mitarbeitern knapp besetzte Mannschaft will Dietrich halten. „Weniger geht ohnehin nicht. Nennen Sie mir einen Generalimporteur, der mit sechs Leuten auskommt. Wir arbeiten eben sehr effizient“, so Dietrich.

Seinen Gläubigern wird die Mindestquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, angeboten. Heute Freitag fand das erste Gespräch mit der Masseverwalterin Romana Weber-Wilfert statt. Forderungen können bis zum 5. Jänner 2016 angemeldet werden. Die erste Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 20. Jänner im Landesgericht Korneuburg statt.


Wie geht es nun weiter?


Rudolf Dietrich blickt mit einem weinenden Auge zurück, aber mit einem lachenden Auge nach vorne, wie er sagt. „Die Produktpalette ist nun – auch mit Stufenlosgetrieben – komplett und verfügbar. Sie war bereits auf der Tullner Messe zu sehen. Diese nehmen wir nun auch als Startschuss, um neu durchzustarten. McCormick bleibt weiterhin am österreichischen Markt aktiv. Meine Verkäufer sind nach wie vor draußen bei den Kunden unterwegs. Auch der Ersatzteilhandel sowie der Service laufen unverändert weiter“, versichert Dietrich. Nicht zuletzt seine Partner hätten ihn motiviert, weiterzumachen. „Das ist erfreulich und gibt Kraft“, blickt der McCormick-Importeur nach vorne.


Dietrich hat zuletzt als Obmann des Clubs Landtechnik Austria häufig die schwierige Einkommenssituation der Landwirte angeprangert. Die latente Verunsicherung der Bauern habe direkte Folgen auf deren Investitionsbereitschaft, so Dietrich. Das bekomme als erstes eben der Landtechnik-Sektor zu spüren, aber auch die Branchen wie die Bauwirtschaft.


Eben erst in der aktuellen Dezember-Ausgabe von top agrar-Österreich mahnte Dietrich gerechtere Erzeugerpreise für die Landwirte ein.


Über die aktuell angespannte Lage der Landtechnik-Branche berichtete top agrar-Österreich auch in seiner Ausgabe 4/2015 unter dem Titel Landtechnik in der Krise?".

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