Schlimme Bilder offenbarten sich im Mai 2023 in einem Stall in Rimsting (Kreis Rosenheim). Die Behörden entdeckten hier 33 verendete Rinder, die schon skelettiert waren. Weitere 100 noch lebende Tiere hatten kaum noch Fell, Kälber standen tief im Kot. Sie wurden auf umliegende Höfe gebracht.
Zehn Monate nach der Durchsuchung des Hofes muss sich nun der 40-jährige Tierhalter vor dem Amtsgericht Rosenheim verantworten. Ihm wird Tiertötung und quälerische Tiermisshandlung durch Unterlassen vorgeworfen.
Die Staatsanwaltschaft berichtete laut Bild, dass bei den Ermittlungen noch weitere Kadaver tief im Kot verborgen entdeckt wurden. Die Tiere hätten übereinander gelegen und Spuren von Rattenfraß aufgewiesen.
Der Verteidiger des Angeklagten erklärte daraufhin, sein Mandant habe eine Corona-Infektion gehabt und sei danach völlig antriebslos und depressiv gewesen. Dem Gericht legte er ein Attest über die Erkrankung vor. Der Landwirt selbst räumte die Vorwürfe ein. Nun soll noch ein zusätzliches psychiatrisches Gutachten eingeholt werden, um das Ausmaß der Depressionen beim Landwirt festzustellen.
Der Verteidiger Frank setzt auf verminderte Schuldfähigkeit. Nach der Erkrankung habe der Beschuldigte keine Kraft mehr gehabt, sich um seine Tiere zu kümmern oder sie zu verkaufen. Es sei ihm alles über den Kopf gewachsen.
Das Urteil wird nach Ostern erwartet. Fall der Landwirt schuldfähig ist, könnte ihm Haft drohen, so die Bildzeitung.
Ihre Meinung?
Fälle von verwahrlosten oder verendeten Tieren häufen sich in den letzten Jahren. Nicht selten stellt sich heraus, dass die Landwirte überfordert waren, an Burnout oder Depression litten. Der Druck von Gesellschaft, Politik, Behörden nimmt zu, ebenso die Auflagenflut und der mentale Druck. Was muss Ihrer Meinung nach gesehen, dass es nicht zu weiteren Tierschutzproblemen kommt? Sollten die Behörden häufiger Hofkontrollen durchführen? Ich freue mich über Ihre Mail an deter@topagrar.com.