Während der letzten elf Jahre haben in Rheinland-Pfalz 4.664 Bauernhöfe aufgegeben – einer pro Tag. Ralf Schönborn, landwirtschaftlicher Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz, warnt, dass mit dem ungebremsten Höfesterben eine oft in Generationen gewachsene Kompetenz für immer verloren gehe. „Die Politik der Landesregierung treibt unsere Landwirte immer weiter in den Ruin. Die sogenannte Junglandwirtprämie hat sich über Jahre als reines Blendwerk erwiesen“, so Schönborn.
Mit dem seit Jahrzehnten andauernden Höfesterben gehe ein tiefgreifender Strukturwandel einher, in dessen Verlauf sich zunehmend Nicht-Landwirte einkaufen und das erworbene Land dann an kapitalschwache Landwirte zur Bewirtschaftung verpachten, berichtet er weiter. So seien heute 91 % solche mit gepachteten Flächen. Fast zwei Drittel (64 %) der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche sei seinen Informationen nach heute gepachtet und stehe nicht mehr im Eigentum des Hofes. Gleichzeitig bewirtschafteten die überlebenden Großbetriebe heute eine fast dreifach so große Fläche, um die erforderliche Rendite erwirtschaften zu können.
„Gegen unsere Landwirte ist eine ganze Armada von Hindernissen in Stellung gebracht worden: kostenträchtige Bewirtschaftungsauflagen diverser Förderprogramme, überbordende hohe Bürokratie-Belastungen, Flächenverknappung durch sog. Ökolandbau mit halbierten Renditen. Hinzu kommt Verdrängung auf dem Bodenmarkt durch kapitalstarke nicht-landwirtschaftliche Investoren, die ihr totes Kapital inflationsflüchtig in Sachwerte stecken usw. Erst der Ausfall der Ukraine auf dem Welt-Getreidemarkt hat wieder ins Bewusstsein gerückt, dass Landwirte nicht zur Klimarettung, sondern zur Lebensmittelproduktion da sind“, erinnert der Politiker.
Das Zeitalter der Industriellen Landwirtschaft nach grüner Planwirtschaft ist seinem Eindruck nach bereits Gegenwart. Die Enteignung der Landwirte müsse gestoppt werden. „Unser Leitbild ist der von Bürokratie befreite Landwirt, der wieder selbstgesteuert nach den Gesetzen des Marktes – also der Nachfrage der Verbraucher – sein Tagwerk verrichten kann, ohne von internationalen Lebensmittel-Importverträgen der EU hintergangen zu werden“, wirbt er für seine Partei.