In Ostwestfalen haben am Sonntagabend rund 150 junge Landwirte vor Lebensmittel-Zentrallagern demonstriert. Sie fordern bessere Konditionen für ihre Lebensmittel und mehr regionale Produkte in den Regalen, berichtet der WDR.
Laut dem Sender hielten die Landwirte in Paderborn eine Mahnwache vor einem Supermarkt ab. In Langenberg kamen die Bauern mit etwa 60 Traktoren. In Schloß Holte-Stukenbrock waren es 30. Der Protest verlief friedlich, sagte die Polizei. Die Lkw konnten schließlich alle Waren liefern.
In Bad Wünnenberg-Haaren fuhren 30 Traktoren in einem Kreisverkehr bis 5 Uhr morgens Schrittgeschwindigkeit. Dadurch blockierten sie die Zufahrt zu einem Auslieferungslager. Die Polizei prüft ein Strafverfahren wegen Nötigung.
Das habe man bewusst in Kauf genommen, räumte ein Bauern-Sprecher ein und sagte, die Regale seien wegen des Corona-Virus leer. Wenn sie noch ein bisschen länger leer blieben, würden auch die Kunden zum Nachdenken angeregt.
Protest in Haltern am See
In Haltern am See unterstützte die CDU die örtliche Bauernaktion:
McCain-Pommes ausgelistet
In Buttenheim blockierten am Sonntag oberfränkische LsV-Bauern das dortige REWE-Zentrallager. Die Handelskette hatte hier in der Region vor einigen Tagen McCain-Pommes ausgelistet, da der Lieferant höhere Preise aufgerufen hat.
Schulze in Traunstein
Bundesumweltministerin Svenja Schulze war am 28. Februar zu Gast in Traunstein und wurde auch hier von vielen Landwirten mit ihren Traktoren empfangen. Die Teilnehmer bedauerten laut LsV, dass die Ministerin nur bedingt auf die Fragen der Landwirte einging. Sie habe von Dialogbereitschaft mit den Landwirten gesprochen, sei aber nicht bereit, dann Gespräche zu führen. Und statt sich die "schöne Lanschaft" anzuschauen hätte sie die Zeit besser nutzen können, um landwirtschaftliche Betriebe anzusehen und sich mal ein Bild von der Landwirtschaft im Chiemgau zu machen, so die LsV-Demonstranten.