Deutschland gehört in Europa zu den Spitzenreitern beim Anfall von Verpackungsmüll. 2020 fiel eine Menge von 225 kg Abfall pro Kopf an. Der Verein Deutsche Umwelthilfe (DUH) bemerkt, dass die meisten Supermärkte in Werbeslogans inzwischen ‚grüne‘ Verpackungen bewerben. Ob das stimmt, haben die Umweltschützer in einem Verpackungschecks nachgeprüft mit dem Ergebnis, dass es bei den meisten Märkten viel heiße Luft und ein weiter ungelöstes Abfallproblem gibt.
Bei stichprobenartigen Testbesuchen hat die DUH Verpackungen im Sortiment von Aldi Süd und Aldi Nord, Lidl, Penny, Netto Marken-Discount, Norma, Rewe, Edeka, Kaufland, Alnatura, Denn’s Biomarkt und Bio Company unter die Lupe genommen. Dabei habe kein Discounter bei Abfallvermeidung und Ressourcenschonung überzeugen können – sie alle erhielten eine rote Karte, während sich die beiden Vollsortimenter Rewe und Edeka mit jeweils einer gelben Karte immerhin im Mittelfeld bewegen. Nur die Biosupermärkte schafften im Gesamtergebnis eine grüne Karte und würden zeigen, dass weniger Verpackungen und mehr Mehrweg möglich und praktikabel sind, so die Umwelthilfe.
Um zu dieser Einschätzung zu kommen, wurden in 48 Testbesuchen (je 4 Märkte pro Kette) in Nord-, Ost- und Süddeutschland, von Juni bis September 2022 das Angebot und die Verpackungen überprüft, welche Märkte Maßnahmen zur Verpackungsvermeidung umsetzen, etwa durch den Verkauf von unverpackten Obst und Gemüse oder den Einsatz von Mehrwegverpackungen.