Am heutigen Donnerstag wären rein theoretisch die für dieses Jahr verfügbaren natürlichen Ressourcen der Erde verbraucht, wenn alle Menschen so leben würden wie wir in Deutschland. Das hat die Nichtregierungsorganisation Germanwatch mitgeteilt. Zwei Drittel des Jahres würden wir ökologisch auf Pump leben, heißt es.
Der Termin des Erdüberlastungstages wird jährlich vom Global Footprint Network, einer in den USA und der Schweiz ansässigen Denkfabrik, errechnet. Der Tag wird sowohl für einzelne Länder als auch für den gesamten Planeten angegeben. Der sogenannte "Earth Overshoot Day" für die Erde fiel im Jahr 2022 auf den 28. Juli.
In Deutschland ist die Übernutzung laut Germanwatch vor allem auf die Treibhausgas-Emissionen zurückzuführen. Ihrer Ansicht nach müssten die CO2-Emissionen in Deutschland dreimal so schnell sinken wie bisher. Doch auch der Rohstoffverbrauch müsse deutlich verringert werden, um den Planeten zu schützen.
Rekordhalter beim Verbrauch bleibt aber auch dieses Jahr Katar. Dort war der Erdüberlastungstag bereits am 10. Februar.
Zahl der Hungernden fast verdoppelt
Am Mittwoch hatten bereits EU, FAO und das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen Alarm geschlagen: 258 Mio. Menschen waren letztes Jahr von akutem Hunger oder gar humanitären Hungersnöten betroffen, zeigt eine aktuelle Analyse.
Demnach nahm die Zahl der Hungernden um rund 65 Mio. zu, das seien fast doppelt so viele wie im Vor-Pandemie-Jahr 2019. Grund sind Kriege, Wirtschafts- und Klimakrisen. Unter chronischem Hunger, also einer dauerhaften Unterernährung, litten 2022 mehr als 800 Mio. Menschen.