Deutsche Bauern finden immer schwieriger Erntehelfer. Das zeigt sich jetzt wieder zur Ernte von Spargel und Erdbeeren. Grund: Viele der vorwiegend aus Rumänien und Polen stammenden Saisonkräfte finden einfachere Tätigkeiten in anderen Berufen, etwa in der Pflege, auf dem Bau oder bei Paketdiensten, sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer Niedersachsen, Fred Eickhorst, gegenüber Radio Bremen.
Er spricht sich daher dafür aus, dass die Politik auch Saisonkräfte aus Nicht-EU-Staaten wie der Ukraine zulässt. Bis dahin versuchen die Höfe, Anreize für Saisonkräfte zu schaffen, wie neue Hilfsmaschinen beim Spargelstechen, die den Spargel auf dem Feld für die Arbeiter transportieren. Auch in schönere Unterkünfte investieren viele Bauern und organisieren Einkaufsfahrten zum Supermarkt oder in die Kirche. Auch eine optimale Versorgung mit Lebensmitteln und vor allem Getränken auf dem Feld gehört inzwischen dazu.
Dennoch: Der Arbeitsmarkt ist leer, die harte Arbeit für viele nicht mehr attraktiv. Selbst niedrig qualifizierte Arbeiter aus dem Ausland würden heute in körperlich weniger anstrengenden Branchen anheuern. Gegenüber Radio Bremen berichtet ein Landwirt, dass zu ihm 800 statt 1000 Erntehelfer gekommen seien. Dies bedeute 20 % weniger Produktion. Zu befürchten sei, dass es künftig weniger Spargel aus Deutschland geben könnte und dieser teurer werde.